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'A masterpiece of the sacred and the profane... A literary triumph.' Jake Arnott, GuardianHow do you build a nation?It takes statesmen and soldiers, farmers and factory workers, of course. But it also takes thieves, prostitutes and policemen.Nation-building demands sacrifice. And one man knows exactly where those bodies are buried: Cohen, a man who loves his country. A reasonable man for unreasonable times.A car bomb in the back streets of Tel Aviv. A diamond robbery in Haifa. Civil war in Lebanon. Rebel fighters in the Colombian jungle. A double murder in Los Angeles.How do they all connect?…mehr

Produktbeschreibung
'A masterpiece of the sacred and the profane... A literary triumph.' Jake Arnott, GuardianHow do you build a nation?It takes statesmen and soldiers, farmers and factory workers, of course. But it also takes thieves, prostitutes and policemen.Nation-building demands sacrifice. And one man knows exactly where those bodies are buried: Cohen, a man who loves his country. A reasonable man for unreasonable times.A car bomb in the back streets of Tel Aviv. A diamond robbery in Haifa. Civil war in Lebanon. Rebel fighters in the Colombian jungle. A double murder in Los Angeles.How do they all connect? Only Cohen knows.Maror is the story of a war for a country's soul - a dazzling spread of narrative gunshots across four decades and three continents.It is a true story. All of these things happened.Praise for Maror: 'A bloody beast of a book.' Daily Mail 'This is crime writing in the tradition of Balzac and Dickens and a major achievement, full of sound, fury, drugs and blood... An earthquake of a book.' CrimeTime 'Some write in ink, others in song, Tidhar writes in fire... Maror is a kaleidoscopic masterpiece, immense in its sympathies, alarming in its irreverences and altogether exhilarating.' Junot Díaz 'One of the boldest, most visionary writers I've ever read creates both a vivid political exploration and a riveting crime epic. It's like the Jewish Godfather!' Silvia Moreno-Garcia 'Maror blends the page-turning wit of a hard-boiled detective noir with the stirring intrigue of a multi-national political epic. An ambitious achievement that weaves a tapestry of both story and statement.' Kevin Jared Hosein 'Radiant with [...] the richly nuanced complexity and style of Marlon James' A Brief History of Seven Killings ... Will catch your breath as it presents the history of Israel from unique points of view, with dazzling multi-generational scope.' LoveReading
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Autorenporträt
Lavie Tidhar's work encompasses literary fiction (Maror, Adama and Six Lives, cross-genre classics such as Jerwood Prize winner A Man Lies Dreaming (2014) and World Fantasy Award winner Osama (2011) and genre works like the Campbell and Neukom prize winner Central Station (2016). He has also written comics (Adler, 2020) and children's books such as Candy (2018) and the forthcoming A Child's Book of the Future (2024). He is a former columnist for the Washington Post and a current honorary Visiting Professor and Writer in Residence at the American International University in London.
Rezensionen
A sprawling epic set across four decades, and an audacious account of the underbelly of nation-building... Spectacular... Fascinating... Astonishing... Maror is a masterpiece of the sacred and the profane... Tidhar has achieved a literary triumph Jake Arnott, Guardian

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.07.2024

Gelobtes verfluchtes Land

Manches lässt sich unmöglich verhindern. Krieg. Drogen. Aber man kann sie verwalten. Und das machen wir. Wir halten die Stellung. Wir wahren den Frieden", so erklärt Cohen seine Lebenseinstellung einem jungen Soldaten. Es ist das Jahr 1986 und Cohen hat sich vom israelischen Streifenpolizisten zu einem wichtigen Mann in Ermittler- und Geheimdienstkreisen hochgearbeitet. So abgeklärt, wie er sich hier vor dem jüngeren Helfer gibt, war er nicht immer.

Als er zehn Jahre zuvor mit seinem Kollegen Eddie auf den brutalen Mord an einer jungen Frau am Strand von Haifa angesetzt wird, verbeißen sich die beiden Anfänger in den Fall. Eddie ist sanfter als Cohen. Als Hauptverdächtiger drängt sich ein Verehrer des Mädchens auf, der vom Militärdienst mit psychischen Schäden zurückgekehrt ist. Eddie hat Mitleid mit ihm. Cohen hingegen trägt sich mit der Erinnerung an eine Cousine herum, die unter ähnlichen Umständen wie das Opfer ums Leben gekommen ist. Kann es der gleiche Täter sein?

Die Vorgesetzten verlangen schnelle Ergebnisse, das Verhör zieht sich in die Länge, dem Geständnis hilft man mit Schlägen nach. Als sie den Fall zu den Akten legen, konstatiert Cohen gegenüber Eddie, Mörder seien nicht clever. "Die sind wie Polizisten. Wenn sie schlau wären, hätten sie was anderes aus ihrem Leben gemacht." Beiden Ermittlern ist klar, dass sie nicht den Richtigen hinter Gitter gebracht haben. Sie machen das Beste daraus, klettern die Karriereleiter nach oben. Aber Cohen behält den Fall als offene Rechnung im Gedächtnis.

Das ist nur eines der achtzehn Kapitel, in die der israelische Schriftsteller Lavie Tidhar seinen Roman "Maror" unterteilt. Über drei Jahrzehnte, von 1974 bis 2008, erstreckt sich die Handlung, folgt Drogenbossen beim Aufbau ihrer Imperien, Diamantendieben auf Raubzügen und Auftragsmördern bis nach Südamerika. Cohen taucht in allen Geschichten früher oder später auf, sitzt mal als drohender Schatten auf einer Couch neben den gefährlichsten Dealern Tel Avivs, hilft dem Sohn eines früheren Polizeichefs aus der Patsche, als der mit seinen Freunden aus Versehen die Pokerrunde eines mächtigen Unterweltbosses ausraubt, oder setzt eine Reporterin auf die Fährte von Immobilienspekulanten im Westjordanland an. Oft sind seine Motive unklar, meist fragt man sich, ob er nun endgültig die Seiten gewechselt hat, ob er jemals an so etwas wie Gerechtigkeit glaubte.

Und gerade, wenn man ihn, der selbst nach dem größten Blutbad ein religiöses Schrift-Zitat parat hat, als Racheengel abtut, seufzt er: "Das ist der Fluch unseres Landes, denke ich manchmal, wenn ich sentimental werde. Wir sind eine Nation, die ihre Kinder frisst."

Tidhar erzählt die Geschichte des Landes, in dem er geboren wurde, als blutiges Kriminalstück. Korruption und Vergeltung sind an der Tagesordnung, Politik und Verbrechen miteinander wie ein orientalisches Teppichmuster verwoben, Drogenhandel und Waffenschieberei gehen Hand in Hand. Niemand führt das ruhige Leben eines Zivilisten, denn selbst der Alltag ist immer politisch. Auf mehr als sechshundert Seiten entsteht so ein großes Gesellschaftspanorama, für das man sich auch deshalb Zeit nehmen muss, weil Tidhar nicht nur jedes der achtzehn Kapitel einer anderen Figur widmet. Er nutzt die Zäsuren auch, um Erzählperspektive und -stil zu wechseln.

In "Hava" gleitet man in den Gedankenstrom einer Bankangestellten und dreifachen Mutter, die beim Geschirrspülen an ein Treffen mit einer alten Freundin zurückdenkt. Mit jedem neuen Teller blättert eine weitere Schicht in Havas Erinnerungen ab, aus der harmlosen Frage, wer eigentlich das Nudelholz mitgenommen habe, entwickelt sich ein Mordgeständnis. Das nächste Kapitel folgt im Protokollstil dem Soldaten Nir bei einem Drogentransport über die Grenze. Und der Abschnitt, der sich der Reporterin Sylvie widmet, macht sich einen detailreichen Reportagestil zu eigen. Wenn die Journalistin hier eine große Geschichte wittert, mit der sie aus dem Klatschblatt herauskommen könnte, für das sie arbeitet und 1977 im Westjordanland recherchiert, wie israelische Immobilienspekulanten illegal Land erwerben, dann liefern die knappen, geraden Sätze immer auch Beschreibungen der Szenerie: "Das grelle Sonnenlicht blendete sie. Staubiges Gras wuchs zwischen den Mauerritzen. Das Haus hatte einen kleinen Garten, eine Ziege war dort festgebunden und fraß Gras hinter dem kaputten Zaun. Die Ziege starrte Sylvie böse an. Sylvie umschloss die Waffe in ihrer Tasche mit den Fingern."

Maror heißen die bitteren Kräuter, die man zu Beginn des jüdischen Pessachfests verspeist, zur Erinnerung an die Härte der Sklaverei vor dem Auszug aus Ägypten. Der Titel trägt Hoffnung in sich, weißt er doch auf das Zurückblicken aus einer Zukunft hin, in der sich die Situation endlich geändert hat, in der die Gesellschaft nicht mehr unter dem Joch von Zwang und Gewalt steht. Tidhar schaut mit der unsentimentalen Härte der Diaspora auf seine Heimat. Auf Hebräisch wird der Autor kaum verlegt. Mit fünfzehn Jahren verließ er den Kibbuz, in dem er aufgewachsen war, und ging ins Ausland. Nach langen Reisen in Asien und Südafrika ließ er sich in Großbritannien nieder. Von London aus publiziert er seine Romane auf Englisch, bediente dabei bislang zahlreiche Genres von Science-Fiction bis zu Fantasy und Noir-Erzählungen, selbst ein Kinderbuch findet sich auf seiner langen Publikationsliste.

In "Maror" zeigt er einmal mehr, wie präzise er schreiben und Figuren entwerfen kann. Jeder seiner zahlreichen Protagonisten, die sich über die Kapitel abwechseln, bleibt präsent. Das müssen sie auch, tauchen sie doch an der einen oder anderen Stelle wieder auf. Kein Faden bleibt am Ende lose hängen, jedes Schicksal findet seinen Abschluss - und nicht selten trägt Cohen selbst dafür Sorge, dass sich wenigstens für den Moment so etwas wie Gerechtigkeit einstellen kann. Nur das mit dem Frieden klappt nicht, denn der lässt sich mit Waffengewalt nie erzwingen. MARIA WIESNER

Lavie Tidhar: "Maror". Thriller.

Aus dem Englischen von Conny Lösch.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2024.

639 S., geb., 22,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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