Der große Hafen von Marseille, von dem aus die Schiffe nach Korsika, Sardinienund Nordafrika ablegen, bestimmt die Atmosphäre der zweitgrößtenStadt Frankreichs. Sie ist offen, verrucht, windig und bunt, riecht nach Fischund frischer Minze. Marseille ist ein Ort zum Ankommen und Aufbrechen- und ein gutes Versteck. Diese Sammlung von vielen erstmals übersetztenTexten lässt sogar die »Mutter« von Zidane zu Wort kommen und lädt ein zumStreifzug durch Gassen und Boulevards, über Plätze und Quais und folgt auchden Straßen ins zeitgenössische Südfrankreich.Der Band enthält Beiträge der deutschsprachigen Exilliteratur (Fred Wander,Soma Morgenstern), von bekannten französischen (Jean- Marie Le Clézio, MichelTournier, Jean- Claude Izzo, Jean Echenoz) und arabischen Autoren (TaharBen Jelloun, Leïla Sebbar) sowie bislang ungehörte Stimmen der jüngeren Literatenund Musikergeneration wie Mathieu Croizet, Minna Sif und Moussu T elei jovents.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
All die Orte, von denen die insgesamt 21 in diesem etwas anderen Reiseführer versammelten Stimmen von George Brassens über Jean-Claude Izzo bis zu dem aus Algerien stammenden Autor Kateb Yacine auszugsweise erzählen, gibt es wirklich. Lena Bopp jedenfalls hat sie in Marseille wiedergefunden. So erscheint ihr die kleine Sammlung als adäquater Begleiter für den Marseille-Besucher. Nicht zuletzt, da der Herausgeber Daniel Winkler bei seiner Auswahl auf allzu bekannte Gewährsleute, wie Marcel Pagnol, verzichtet. Für Bopp ein klares Qualitätsmerkmal.
© Perlentaucher Medien GmbH
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