"Martin Salander" ist Kellers letzter Roman, der unvollendet blieb. In ihm legt der Schriftsteller eine politisch oder social moralische Entwicklung aus der akuten Misere heraus vor in Form eines paradoxen Erziehungsromans: Der unvernünftige Vater Martin Salander versagt als Bürge eines alten Schulfreundes, als liberaler Volkserzieher und als Vorstand eines fünfköpfigen Haushalts, doch letztendlich wird er von seinem klugen Sohn Arnold zur Räson gebracht. Der Roman steht an der Wende vom poetischen Realismus zur modernen, vom Naturalismus geprägten Gesellschaftskritik; Keller verspottet hierin…mehr
"Martin Salander" ist Kellers letzter Roman, der unvollendet blieb. In ihm legt der Schriftsteller eine politisch oder social moralische Entwicklung aus der akuten Misere heraus vor in Form eines paradoxen Erziehungsromans: Der unvernünftige Vater Martin Salander versagt als Bürge eines alten Schulfreundes, als liberaler Volkserzieher und als Vorstand eines fünfköpfigen Haushalts, doch letztendlich wird er von seinem klugen Sohn Arnold zur Räson gebracht. Der Roman steht an der Wende vom poetischen Realismus zur modernen, vom Naturalismus geprägten Gesellschaftskritik; Keller verspottet hierin auch die eigenen liberalen Hoffnungen seiner früheren Jahre. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1901.
Gottfried Keller, geb. 1819 in Zürich, gest. 1890, wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Nachdem er wegen eines Streichs die Schule verlassen musste, lernte er das Zeichnen und begann zu schreiben. Im Jahr 1840 konnte er, unterstützt von seiner Mutter, ein Studium an der Münchner Kunstakademie beginnen, welches er aber nicht abschloss. 1842 kam er zurück nach Zürich. Stipendien und wiederum die finanzielle Unterstützung der Mutter ermöglichten ihm Aufenthalte in Heidelberg und Berlin, wo einige seiner bedeutendsten Werke entstanden. Er kehrte 1855 zurück zu seiner Mutter nach Zürich und wurde hier im Jahr 1861 zum Stadtschreiber. Dieses Amt übte er aus bis 1876, danach beanspruchte sein literarisches Arbeiten seine ganze Zeit. Gottfried Keller starb im Jahr 1890 in seiner Heimatstadt Zürich.
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