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Der Sport- und Rennwagenhersteller Maserati gehört zu den international renommiertesten Produzenten von Fahrzeugen, die bei jedem Automobilenthusiasten Begeisterung auslösen. Am Anfang der großen italienischen Marke mit dem Dreizack standen die vier vom Motorsport begeisterten Brüder Maserati, unter denen sich besonders Alfieri durch seine einfallsreichen Konstruktionen auszeichnete.Anders als Ferrari waren die Maserati-Brüder darauf angewiesen, ihre in den Rennen gesammelten technischen Erfahrungen in Serienwagen einfließen zu lassen, die ihr Hobby , den Rennsport, finanzierten.Als Alfieri…mehr

Produktbeschreibung
Der Sport- und Rennwagenhersteller Maserati gehört zu den international renommiertesten Produzenten von Fahrzeugen, die bei jedem Automobilenthusiasten Begeisterung auslösen. Am Anfang der großen italienischen Marke mit dem Dreizack standen die vier vom Motorsport begeisterten Brüder Maserati, unter denen sich besonders Alfieri durch seine einfallsreichen Konstruktionen auszeichnete.Anders als Ferrari waren die Maserati-Brüder darauf angewiesen, ihre in den Rennen gesammelten technischen Erfahrungen in Serienwagen einfließen zu lassen, die ihr Hobby , den Rennsport, finanzierten.Als Alfieri 1932 starb, bedeutete das zwar einen herben Schlag für das Unternehmen, nicht aber den Ausstieg aus dem Rennsport. Allerdings litt die Firma unter einer permanent angespannten finanziellen Situation, die erst behoben wurde, als der italienische Industriemagnat Adolfo Orsi 1937 die Führung bei Maserati übernahm und Spitzenfahrer wie Achille Varzi oder Tazio Nuvolari für seinen Rennstall verpflichten konnte.Auch in der Nachkriegszeit galt, was schon zuvor zur Philosophie des Unternehmens gehörte: Jeder, der über entsprechend viel Geld verfügte, konnte seinen Maserati auch als Fahrzeug mit Straßenzulassung kaufen.Ende der 1950er-Jahre geriet der renommierte Sportwagenhersteller gegenüber der Konkurrenz von Ferrari und anderen in gravierende Probleme. 1957 zog sich Maserati aus dem Rennsport zurück, was jedoch nicht bedeutete, dass man keine Rennwagen mehr baute. Privatfahrer und unabhängige Rennteams waren auch in den 1960er- Jahren auf Fahrzeugen der großen italienischen Marke weiter erfolgreich.Anthony Pritchard beschreibt in dem vorliegenden Buch detailliert und kenntnisreich die Renngeschichte der legendären Marke und dokumentiert die Rennen, Wagen und Fahrer durch eine reichhaltige Bebilderung. Technische Beschreibungen der einzelnen Rennwagen verleihen dem Buch eine besondere Authentizität und versetzen den Leser in die aufregende Zeit des Automobilrennsports der 1920er- bis 1960er-Jahre.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.10.2008

Die faszinierende Welt des Autos ist nicht verloren

Ein gut gefüllter Bücherschrank kann helfen. Zum Beispiel dann, wenn das Geld nicht ausreicht für automobile Pretiosen. Doch zum Thema Auto hilft Lesen. Eine Auswahl (2).

VON JÜRGEN LEWANDOWSKI

Solange es gute Autobücher gibt, ist die Welt nicht verloren. Zumindest nicht die Welt der Mobilität. Sie eignen sich wunderbar für jene kleinen Fluchten in die Sphären der Technik, des Designs und der Historie, die dazu taugen, die Faszination von Mobilität zu erfahren. Wie nebenbei entdeckt man, dass es Zeiten gab, in denen alles möglich schien.

Dafür wurden nicht weniger als Genies benötigt. Eines davon widmete sich dem für jedermann erreichbaren Automobil, Mobilität für alle war das Ziel. Gleichzeitig wurden auch der Fortschritt und die elitäre Technik des Motorsports nicht ausgeklammert. Zu diesen Genies zählt Ferdinand Porsche. Der Mann, der in Deutschland hauptsächlich als der Schöpfer des VW Käfers und als Initiator und Namensgeber für die berühmten Sportwagen wahrgenommen wird. Wer etwas besser in der Geschichte des Autos bewandert ist, kennt ihn noch als Ingenieur, der für Mercedes-Benz die legendären Kompressor-Modelle der zwanziger und dreißiger Jahre gebaut hat. Und natürlich ist er auch als Vater der Auto-Union-Silberpfeile bekannt: sechzehn Zylinder und Mittelmotor - wer sonst hätte damals den Mut gehabt, etwas Derartiges zu konstruieren. Erstaunlicherweise ist das Leben des Ferdinand Porsche gut dokumentiert - aber nie wirklich aufwendig recherchiert worden. Zu kompliziert der Mann, zu verschachtelt das Leben - mit wechselnden Arbeitgebern, von denen sich Porsche nicht immer im Frieden trennte. Ein unglaubliches Leben eines rastlosen Technikers und Tüftlers - der sich stets mit hervorragenden Mitarbeitern zu umgeben wusste - und der sich im Alter von 25 Jahren mit einem Paukenschlag in den Olymp der Erfinder katapultierte: Sein Lohner-Wagen, den Porsche am 14. April 1900 auf der Weltausstellung in Paris präsentierte, enthielt jene Technik, die man heute dabei ist, wieder zu entdecken. Der erste Hybridwagen der Welt, der mit elektrischen Radnabenmotoren und einem kleinen Verbrennungsaggregat seiner Zeit um Lichtjahre voraus war. Nun hat sich Ernst Piëch, einer der Brüder von Ferdinand Piëch, darangemacht, zuerst den Lebensweg des Großvaters - und damit auch die Familiengeschichte - der Jahre von 1900 bis 1933 penibel aufzeichnen zu lassen. Der Autor seiner Wahl war Karl Ludvigsen, ein fanatischer Rechercheur, dem wir auch Basiswerke über Porsche und Mercedes-Benz verdanken. Das Ergebnis ist ein überwältigender Band, es gilt 4,5 Kilogramm auf den Tisch zu wuchten, mit Fotos, die zum großen Teil noch nirgendwo veröffentlicht wurden, ein grandioses Ergebnis: Alle Porsche-Konstruktionen liegen nun vor, egal ob Zugmaschinen, Flugzeug- oder Zeppelintriebwerke oder die Frühgeschichte von Austro-Daimler. Der Werdegang und die Entwicklung von Ferdinand Porsche werden in einer Perfektion beschrieben, die Maßstäbe setzt. Dass diese Fleißarbeit und diese Präzision (auch in der Ausführung) ihren Preis haben muss, kann nicht verwundern.

Ferdinand Porsche - Genesis des Genies. Von Karl Ludvigsen. Bentley Publishers (Cambridge/USA), 496 Seiten, 570 Fotos und Illustrationen, auf 300 Exemplare limitiert. 295 Euro. Zu bestellen über: Schröder&Weise, Scheibenstandweg 7, 30559 Hannover. Telefon 0511/523542. Im Internet: info@schroederweise.de

Ein wahrlich großes Buch und kein leichteres Werk widmet sich Peter Vann: dem fotografischen Arbeiten des schweizerischen Künstlers, dessen Heimat die Welt ist. Vann, der als Wanderer zwischen Paris und S-Chanf im Engadin pendelt, wenn er nicht auf seinen internationalen Lokationen arbeitet, hat mit seinen Aufnahmen Fotogeschichte geschrieben und dem Genre neue Sichtweisen eröffnet. Wer einmal erleben durfte, wie Vann ein sündhaft teures Auto-Unikat exakt drei Minuten vor Sonnenaufgang am Strand von Malibu fotografiert, um genau jenes Licht zu nutzen, das er sich vorgestellt hat, der ahnt, mit welcher Intensität er seiner Leidenschaft nachgeht. Herzblut musste auch der Verlag Delius Klasing investieren, in ein Buch, das mehr ist als die Dokumentation eines Foto-Werks: Es ist pure Faszination, und dazu fügen sich die Aufzeichungen der wunderbaren Gespräche mit Peter Vann von Anne Philippi und die peniblen Textdaten zu den Fahrzeugen von Halwart Schrader. Das Großformat mit Schuber hat Mühe, die Wucht der Vann-Bilder zu bändigen. Peter Vann hätte vielleicht auch ein Rock-Star werden können (er spielte immerhin im Vorprogramm von Johnny Hallyday), die Auto-Fluchten wären dann um eine Möglichkeit ärmer.

Peter Vann. Das fotografische Werk. Delius Klasing Verlag, Bielefeld. 176 Seiten. Auf 1000 Exemplare limitierte Auflage. Etwa 150 Fotos. 198 Euro.

Viele Bücher entstehen nur, weil sich ein Mann dazu entschließt. Er will das Basis-Werk über eine Marke oder über ein Modell schreiben, in das er sich unsterblich verliebt hat. Und so sammelt er jahrelang Material, hortet Fotos, reist um die Welt und besucht die Designer und Ingenieure und gründet dann noch einen eigenen Verlag, um sein Werk an das (hoffentlich) interessierte Publikum zu bringen. Einer dieser Männer ist Michael Wiedmaier, der dem Mercedes 600 verfallen ist: jenem denkwürdigen Staatsgefährt, mit dem Mercedes-Benz 1963 dem Rest der automobilen Welt zeigte, wie ein perfektes Status-Fahrzeug auszusehen und zu fahren habe. Auch das ist kein kleiner Band geworden, kein Wunder, bei dem Modell. Das Buch ist prall gefüllt mit Details und zum großen Teil unveröffentlichten Zeichnungen und Aufnahmen. Der in limitierter Auflage erschienene Band darf als Standardwerk über den Mercedes 600 gelten.

Mercedes-Benz 600. Die feine Art des Fahrens. Von Michael Wiedmaier. WKP Verlag, Birkenweg 1. 83395 Freilassing, Telefon 08654/670529. 490 Seiten, 870 Abbildungen, 165 Euro. Im Internet: info@wkp-verlag.de

Wenn man ehrlich ist, dann gibt man zu, dass die Geschichte des Hauses Maserati immer interessanter als die von Ferrari gewesen ist: Bei Maserati werden seit mehr als neunzig Jahren faszinierende Fahrzeuge gebaut, und diese werden nur selten in Rot ausgeliefert. Was der Eleganz der Wagen durchaus zuträglich ist. Andererseits ist die Geschichte der Marke ziemlich kompliziert - viele Besitzerwechsel, manche Beinahe-Pleite. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass endlich die Renngeschichte des Hauses, die Anthony Pritchard vor ein paar Jahren mühsam recherchierte, nun auch in deutscher Sprache vorliegt. Nach der Lektüre des sorgfältig gemachten Bandes weiß man, dass die Gebrüder Maserati bereits Rennen fuhren und gewannen, als sich Enzo Ferrari noch überlegte, ob er ein guter Rennfahrer sei.

Maserati. Die Renngeschichte. Von Anthony Pritchard. Delius Klasing Verlag, Bielefeld. 256 Seiten, 245 Abbildungen, 49,90 Euro.

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