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Sigmund Freud veröffentlichte seinen berühmten Essay über die Beziehung zwischen Individuum und Masse 1921. Im ausdrücklichen Rückgriff auf den französischen Soziologen und Psychologen Gustave Le Bon konstatiert er, dass der Einzelne in der Masse Sicherheit empfindet und deswegen Allmachtsgefühle entwickelt, die jedoch von einem Schwund der bewussten Persönlichkeit und einer Neigung der Menge zu sich selbst aufschaukelnden Affekthandlungen begleitet werden. Auch wenn Freuds Aufsatz unter dem Eindruck der nach dem Ersten Weltkrieg aufkommenden politischen Großbewegungen und Führergestalten…mehr

Produktbeschreibung
Sigmund Freud veröffentlichte seinen berühmten Essay über die Beziehung zwischen Individuum und Masse 1921. Im ausdrücklichen Rückgriff auf den französischen Soziologen und Psychologen Gustave Le Bon konstatiert er, dass der Einzelne in der Masse Sicherheit empfindet und deswegen Allmachtsgefühle entwickelt, die jedoch von einem Schwund der bewussten Persönlichkeit und einer Neigung der Menge zu sich selbst aufschaukelnden Affekthandlungen begleitet werden. Auch wenn Freuds Aufsatz unter dem Eindruck der nach dem Ersten Weltkrieg aufkommenden politischen Großbewegungen und Führergestalten entstand, hat seine brillante Analyse angesichts aktueller Ausschreitungen etwa bei Sportveranstaltungen oder Demonstrationen nichts an Aktualität verloren.
Autorenporträt
Sigmund Freud wurde 1856 in Freiberg (Mähren) geboren. Nach dem Studium der Medizin wandte er sich während eines Studienaufenthalts in Paris, unter dem Einfluss J.-M. Charcots, der Psychopathologie zu. Anschließend beschäftigte er sich in der Privatpraxis mit Hysterie und anderen Neurosenformen. Er begründete die Psychoanalyse und entwickelte sie fort als eigene Behandlungs- und Forschungsmethode sowie als allgemeine, auch die Phänomene des normalen Seelenlebens umfassende Psychologie. 1938 emigrierte Freud nach London, wo er 1939 starb.