Durch eine Verkettung widriger Umstände ist Kriegsveteran Morton Stanley gezwungen,an einer Expedition nach Afrika teilzunehmen.Der Ursprung des Nils soll gefunden werden und erschwerend kommt hinzu, dass die Expedition quasi ein Wettrennen ist, denn zeitgleich ist eine zweite Expedition unterwegs
u.nur wer als erster das Ziel erreicht, wird mit einer Prämie belohnt, die Stanley aus seiner…mehrDurch eine Verkettung widriger Umstände ist Kriegsveteran Morton Stanley gezwungen,an einer Expedition nach Afrika teilzunehmen.Der Ursprung des Nils soll gefunden werden und erschwerend kommt hinzu, dass die Expedition quasi ein Wettrennen ist, denn zeitgleich ist eine zweite Expedition unterwegs u.nur wer als erster das Ziel erreicht, wird mit einer Prämie belohnt, die Stanley aus seiner prekären Lage befreien könnte.Während Morton über Kriegserfahrung und viel praktisches Talent verfügt,ist sein Kontrahent, der Psychologie Professor Jack Lambert, eher ein Denker u. Philosoph, der über eine besondere geistige Gabe verfügt. Beide Expeditionen haben mit unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und stoßen im Herzen Afrikas auf einen mysteriösen Tempel, der anscheinend das wahre Ziel der Auftraggeber, der englischen Regierung ist.
Insgesamt ein Buch,das wieder einmal sehr zwiespältige Reaktionen bei mir hervorgerufen hat. Die Geschichte fängt spannend u.interessant an,das viktorianische London wird stimmig geschildert, die phantastischen Steampunk-Elemente werden schlüssig integriert u. auch die Figuren werden gut charakterisiert. Zunächst werden beide Hauptprotagonisten vorgestellt. Morton Stanley, der Kriegsveteran ist dabei eine recht unsympathische Figur. Zwar ist er ein Kriegsheld, aber extrem arrogant u. selbstverliebt, wie er mit seiner Verlobten umspringt und auch später mit den Sklaven in Afrika, ist einfach nur abstoßend, erst am Ende des Buches erhält er ein paar sympathische Züge. Ein ganz anderes Kaliber ist da schon sein verrückter Freund Wesley, mit seiner Vorliebe für leichte Damen und seinen Waran Viktoria. Ganz anders aufgestellt ist hingegen Jack Lambert, ein eher feingeistiger Mann mit vollendeten Manieren, der sich im Laufe seiner Reise immer mehr die Frage nach seiner Herkunft stellt, denn Jack ist afrikanischer Abstammung.
Insgesamt ist die Figurenzeichnung sehr gelungen, keiner ist nur gut oder böse, die Charaktere haben Ecken und Kanten und selbst der Unsympath tut einem am Ende leid. So weit also die positiven Seiten. Es ist nicht so, dass die Autorin keine spannende Geschichte schreiben kann, sie hat auch einen angenehmen Erzählstil, der sich gut lesen läßt und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Das Problem ist, das zu viele Fragen offen bleiben und man am Ende eigentlich gar nicht weiß, was der Sinn hinter allem sein sollte. Zudem gibt es große Logiklücken. Morton ist nur wenige Wochen weg, trotzdem steht seine Verlobte Cathrin, die ihn angeblich so sehr liebt, bei seiner Rückkehr kurz vor der Hochzeit mit einem anderen. Jack und Zhinga werden erst kurz vor Ablauf von Jacks Ultimatum ein Paar, trotzdem ist sie kurze Zeit später hochschwanger, zudem ist völlig unklar, warum Zhinga überhaupt in England war, sie kann kein Wort Englisch und verständigt sich mit Jack nur mit Hilfe seines Bibliofons, woher hat sie das Geld für die teure Fahrt mit dem Luftzug? Auch Jack selbst gibt Rätsel auf,er ist afrikanischer Herkunft, weiß aber scheinbar nicht,wer seine Eltern sind, wie u. warum kam er nach England? Da er ja ein angesehener Professor ist, muß er ja in wohlhabendem Haus aufgewachsen sein. Was sind überhaupt Mrs. Sadstones Ziele?Wozu diese beiden Expeditionen u. was hat es mit dem mysteriösen Tempel auf sich?Fragen über Fragen,die offen bleiben u.nach Ende des Buches den Leser eher verwirrt als zufrieden zurück lassen. Hier war das Konzept der Autorin einfach zu unausgereift u.lückenhaft um wirklich überzeugen zu können. Schade,die Geschichte hatte durchaus Potenzial, das leider verschenkt wurde.
FaziT:Eine zunächst interessante Steampunkgeschichte, die durchaus gelungen startet u. mit einer dichten Atmosphäre aufwartet, aber im weiteren Verlauf recht unstimmig wird u. viel zu viele Fragen aufwirft bzw.offen läßt, so dass man am Ende das Gefühlt hat, eigentl. nur die Hälfte der Geschichte gelesen zu haben.Schade eigentlich, denn die Geschichte hätte durchaus das Potenzial zu mehr gehabt.