Entlang des Werkes von Jean-François Lyotard zeichnet diese Untersuchung die Entstehung des Denkens der Postmoderne nach, dessen Wurzeln in den philosophischen und politischen Diskussionen im Paris der fünfziger Jahre liegen. Im Zentrum des Versuches, die spezifischen Kristallisationspunkte der Postmoderne zu erfassen, steht dabei immer wieder Lyotards Konzept des Erhabenen, von dem aus auch untergründige und bisher kaum beleuchtete Verbindungen zur Philosophie Theodor W. Adornos gezogen werden. Diese Arbeit wirft so vom neuen Jahrtausend aus eine Flaschenpost in die Moderne zurück und fragt nicht zuletzt auch danach, welche gedanklichen Anregungen und theoretischen Erstarrungen die französische Postmoderne heute noch auszulösen vermag.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Alexandra Stäheli zeige in ihrer "klugen" Studie, wie in der Postmoderne von Anfang an zwei entgegengesetzte Verstehensansätze zueinander in Konkurrenz gestanden hätten, lobt Rezensent Michael Mayer seine NZZ-Kollegin. Neben dem dominierenden linguistisch-strukturalistischen "Erbe", das einen wirklichkeitssetzenden Primat der Sprache betone, habe es auch immer schon "phänomenologisch" orientierte Denker wie Adorno und Lyotard gegeben, die die "Besonderheit der Dinge, der Körper" im Auge behalten hätten. "Stähelis Operation", so der Rezensent, knüpfe an diese "verschüttete phänomenologische" Tradition an, um insbesondere in Bildern und Filmbildern mehr als nur "sprachliche Botschaften" sehen zu können. Nach dem "linguistic turn" bedeute die Perspektive auf einen "visuellen Eigensinn" und das "freien Erscheinen der Körper" eine Art "pictoral turn" in der postmodernen Philosophie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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