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Darf der Barbier, der damit wirbt, alle zu rasieren, die dies nicht selbst tun, eigentlich sich selbst rasieren? Wenn Sie wissen wollen, was das mit Mathematik zu tun hat, so lesen Sie bei Albrecht Beutelspacher nach. Von Abakus bis Zufall erklärt er in gut 50 Kurzkapiteln sein Gebiet, die Mathematik. Dann wissen Sie, ob Sie eine Wette darauf riskieren können, dass in einer Schulklasse zwei Kinder am selben Tag Geburtstag haben. Sie können entscheiden, welche Tippreihen Sie beim Lotto wählen oder besser nicht wählen sollten. Sie verstehen, was Fermats letzter Satz ist, warum Bienenwaben…mehr

Produktbeschreibung
Darf der Barbier, der damit wirbt, alle zu rasieren, die dies nicht selbst tun, eigentlich sich selbst rasieren? Wenn Sie wissen wollen, was das mit Mathematik zu tun hat, so lesen Sie bei Albrecht Beutelspacher nach. Von Abakus bis Zufall erklärt er in gut 50 Kurzkapiteln sein Gebiet, die Mathematik. Dann wissen Sie, ob Sie eine Wette darauf riskieren können, dass in einer Schulklasse zwei Kinder am selben Tag Geburtstag haben. Sie können entscheiden, welche Tippreihen Sie beim Lotto wählen oder besser nicht wählen sollten. Sie verstehen, was Fermats letzter Satz ist, warum Bienenwaben sechseckig sind, wozu wir das Einmaleins brauchen, was die Quadratur des Kreises oder was das Ziegenproblem ist. Ganz zu schweigen von Fußball, nichteuklidischer Geometrie, Pi, dem Satz des Pythagoras oder der Unendlichkeit. Das ist "Mathematik zum Anfassen". Beutelspacher wird als exzellenter Popularisierer der Mathematik gepriesen. Mit seinem Westentaschen-Buch zeigt er eindrucksvoll, warum.
Autorenporträt
Professor Dr. Albrecht Beutelspacher, geb. 1950 in Tübingen, studierte Mathematik, Physik und Philosophie. Er war Professor an der Universität Mainz, drei Jahre bei Siemens, dort beteiligt an der Entwicklung der Telefonkarte. Seit 1988 lehrt er Mathematik an der Universität Gießen. Er entwickelte eine neue Prüfziffermethode für Banknoten. Professor Dr. Albrecht Beutelspacher ist Initiator und Leiter des 2002 gegründeten Mathematikums, des ersten Mathe-Mitmach-Museums in Gießen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.02.2002

153 Minuten
Lektüre beim Warten auf das neue
Mathematikmuseum in Gießen
Dem Anlass angemessen ist es ein rein symbolischer Akt, der am Donnerstag in Gießen vollzogen wird. Das Haus, dessen „Erster Spatenstich” im Beisein der politischen und akademischen Lokalprominenz gefeiert wird, steht schon da. Es nennt sich nur gegenwärtig noch „Hauptzollamt”. Und das meiste, was dort hineinkommen soll, wurde schon in vielen Ausstellungen gezeigt. Aber nach dem Umbau wird es endlich genügend Raum geben und es wird zu einer dauerhaften Einrichtung, das Mathematikmuseum, das schon diesen Oktober für das Publikum geöffnet wird.
Das Land der Mathematik mit der Seele zu suchen – und mit Händen und Füßen, denn es ist ein Mitmach-Museum. Das offen Sichtbare in Raum und Zeit gibt nur ein Zeichen, um uns an die mathematischen Ideen wieder zu erinnern, die jeder von uns, ob Laie oder Berufsmathematiker, seit Geburt in sich trägt, meinte Platon. Hinter dem Mathematikmuseum steht Albrecht Beutelspacher, ein begnadeter Lehrer mit rastlosem Enthusiasmus bei der Bekehrung von Nicht- Mathematikern, der – man möchte fast sagen: nebenbei – auch noch immer seriöse Forschungsarbeit als Mathematikprofessor leistet. Hinter seinen vielen populärmathematischen Büchern steht auch ein handfestes finanzielles Interesse, um sich ein so teures Hobby wie ein eigenes Mathematikmuseum leisten zu können.
So ist letztes Jahr ein Büchlein „Mathematik für die Westentasche” entstanden; eine Sammlung von einundfünfzig Dreiminutengeschichten über mathematische Themen – alphabetisch geordnet, also in systematischer Unordnung: von der Geometrie zur Algebra, zur Logik und Zahlentheorie und kreuz und quer, und hier und da eine philosophische Betrachtung zu den Grundlagen der Mathematik. Es ist viel zu wenig Text, als dass man sich damit die Wartezeit bis zur Museumseröffnung vertreiben könnte.
Aber es steht nichts Falsches in dem Büchlein – das ist für das Genre sensationell. Beutelspacher schreibt unprätentiös, einfache Dinge, für jedermann verständlich, er verzichtet lieber auf einen Knüller, als ihn nur hermetisch anzudeuten. Beutelspacher verzichtet auf jedes Autoritätsgehabe; wir brauchen uns beim Lesen nicht in die Rolle eines unterwürfigen Schülers begeben. Die Ahs und Ohs auf der Entdeckungsreise kommen ohne das Geschrei von Heureka! aus.
Mathematik ist eine anstrengende Disziplin mit unendlichen Komplikationsmöglichkeiten. Daran lässt auch Beutelspacher keinen Zweifel. Aber Spannung, Neugier und Nützlichkeit fangen nicht erst an, wenn es unverständlich wird. Kurz nach Erscheinen kommt das Büchlein in zweiter Auflage heraus. Der Fertigstellung des Mathematikmuseums steht nichts im Wege.
ULRICH KÜHNE
ALBRECHT BEUTELSPACHER: Mathematik für die Westentasche. Von Abakus bis Zufall. Piper Verlag, München 2001. 114 Seiten, 9,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.09.2001

Hinweis

MATHE LIGHT. Kompakte Nachhilfe für alle, die es bereuen, in der Schule nicht aufgepaßt zu haben, bietet jetzt ein deutscher Mathematikprofessor auf fast verdächtig leichte Weise an: In einundfünfzig Miniaturen auf jeweils kaum zwei kleinen Seiten trägt Albrecht Beutelspacher Elementares aus dem Reich der Zahlen zusammen, bunt gemischt mit weniger Bekanntem. Unter "Halbwertszeit" hat sich gar waschechte Physik eingeschlichen. Fünf-Minuten-Lektüren, bei denen man über Skurrilitäten wie das Benfordsche Gesetz ebenso ins Grübeln geraten kann wie im Abschnitt zum mathematischen Schönheitsbegriff ins Gähnen (beim Eichendorff-Zitat beginnt der sanfte Schlummer). Das Interessante kommt nicht immer inspiriert daher. Leser namens Kahn und Völler seien aber aus einem anderen Grund gewarnt. Im Eintrag "Fußball" wird der Satz "Der Ball ist rund" entzaubert: "Er ist falsch." Mathematik hatte eben immer schon etwas Desillusionierendes. (Albrecht Beutelspacher: "Mathematik für die Westentasche". Von Abakus bis Zufall. Piper Verlag, München 2001. 114 S., br., 19,80 DM.)

acba

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In Giessen entsteht zur Zeit ein Mathematikmuseum, wie wir von Rezensent Ulrich Kühne erfahren, der dessen Initiator Albrecht Beutelspacher als begnadeten Pädagogen, rastlosen Enthusiasten und seriösen Mathematikprofessor preist, der nebenbei populärmathematische Bücher schreibe. Um den interessierten Laien die Zeit beim Warten auf die Museumseröffnung zu vertreiben, empfiehlt Kühne eine Beutelspacher-Sammlung von 51 Drei-Minuten-Geschichten, die mathematische Themen in alphabetischer Reihenfolge abhandeln. Geradezu sensationell (wenn auch für den Laien nicht ganz nachvollziehbar) ist für Kühne die Tatsache, dass "in dem Büchlein nichts Falsches steht". (Gehört sich das nicht so?) Beutelspacher erscheint dem Rezensenten in seiner Dreifaltigkeit vollkommen: Als Pädagoge komme er ohne Autoritätsgehabe daher, als Autor schreibe er schlicht, als Mathematiker verzichte er auf Effekthascherei, um beim Wesentlichen zu bleiben. Dem Museumsgang steht dann nichts mehr im Wege, meint Kühne.

© Perlentaucher Medien GmbH