Ausgehend von der ungleichen Bildungsbeteiligung von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund wird in diesem Band der Zusammenhang zwischen (frühen) mathematischen Kompetenzen und Migrationshintergrund (MH) detailliert theoretisch und empirisch analysiert. Im Rahmen einer Längsschnittsstudie wurde die Entwicklung und Förderung von frühen mathematischen Kompetenzen in einer Stichprobe von 1.000 Kindern erhoben und quantitativ analysiert. Ein Jahr vor der Einschulung verfügen Kinder mit MH über höchst signifikant niedrigere mathematische Kompetenzen als Kinder ohne MH. Es bestehen komplexe Zusammenhänge zwischen den (mehr)sprachlichen und mathematischen Kompetenzen. Von einer individuellen, ressourcenorientierten Frühförderung und bestimmten institutionellen Rahmenbedingungen profitieren insbesondere die Kinder mit MH. Tragfähige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Mathematiklernen können geschaffen und ein chancengleicherer Start ins Bildungssystem ermöglichtwerden.