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In seiner letzten Schaffensphase gelang Henri Matisse (1869-1954), von einer Krebserkrankung gezeichnet und an den Rollstuhl gefesselt, das, wonach er immer gestrebt hatte: die radikale Vereinfachung der Form. In seinem "seconde vie", wie er es nannte, wandte er sich ganz dem Gouacheschnitt zu. "Mit der Schere zeichnen" nannte er seine neu entwickelte Technik, bei der er aus eingefärbtem Papier Formen ausschnitt und so lange zusammenlegte und arrangierte, bis sich die Teile zu einer effektvollen abstrakten oder figürlichen Komposition zusammenfügten. Mit wachsender Begeisterung über die…mehr

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Produktbeschreibung
In seiner letzten Schaffensphase gelang Henri Matisse (1869-1954), von einer Krebserkrankung gezeichnet und an den Rollstuhl gefesselt, das, wonach er immer gestrebt hatte: die radikale Vereinfachung der Form. In seinem "seconde vie", wie er es nannte, wandte er sich ganz dem Gouacheschnitt zu. "Mit der Schere zeichnen" nannte er seine neu entwickelte Technik, bei der er aus eingefärbtem Papier Formen ausschnitt und so lange zusammenlegte und arrangierte, bis sich die Teile zu einer effektvollen abstrakten oder figürlichen Komposition zusammenfügten. Mit wachsender Begeisterung über die Ergebnisse fertigte Matisse immer größere Stücke an und arbeitete sich von kleinformatigen Werken bis zu riesigen Wandbildern hoch.
Das in dieser Zeit entstehende Künstlerbuch "Jazz" mit 20 Collagen zählt zu den einfluss- und erfolgreichsten Künstlerbüchern des 20. Jahrhunderts, das mit seiner extremen Reduktion der Formen und seinen farbenfrohen, unbeschwerten Motiven aus der Welt von Zirkus, antiken Mythen und Märchen und seinen rankenartigen Ornamenten als Krönung von Matisse' Lebenswerk gelten kann.

"Nur was ich nach [Eintritt] der Krankheit schuf, stellt mein wahres Ich dar: frei, befreit ..." Dieser Einführungsband widmet sich ganz den "gouaches découpés", den Papierschnitten, die kennzeichnend für das Spätwerk von Matisse sind, mit ihrer radikalen Annäherung zwischen Figuration und Abstraktion für Aufsehen in der Kunstwelt sorgten, die Grenzen der Malerei sprengten und auch heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.
Autorenporträt
Gilles Néret (1933-2005) war Kunsthistoriker, Journalist, Schriftsteller und Ausstellungskritiker. Er organisierte mehrere Kunst-Retrospektiven in Japan und gründete das SEIBU Museum sowie die Galerie Wildenstein in Tokio. Er leitete Kunstzeitschriften wie L'_il und Connaissance des Arts und erhielt für seine Publikationen 1981 den Prix Élie Faure. Néret war Herausgeber von TASCHENs Monet und Velázquez und Autor von Dalí - Das malerische Werk, Matisse sowie Erotica Universalis.