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Der besessene Physiker Koroljow, aufgewachsen in verschiedenen Kinderheimen der Sowjetunion, findet sich in den Wirren der Umbruchszeit Anfang der 90er Jahre in Moskau nur schwer zurecht. Während all seine Freunde und Kollegen das Land verlassen oder umkommen, bleibt der mit außergewöhnlichen Sinnenfähigkeiten ausgestatte Naturwissenschaftler in der chaotischen Stadt, schlägt sich mit abwegigen Jobs durch, lernt die beiden Obdachlosen Nadja und Wadja kennen und führt schließlich selbst das Leben eines Obdachlosen. Alle materiellen Sicherheiten ablehnend, begibt sich Koroljow - sehsüchtiger…mehr

Produktbeschreibung
Der besessene Physiker Koroljow, aufgewachsen in verschiedenen Kinderheimen der Sowjetunion, findet sich in den Wirren der Umbruchszeit Anfang der 90er Jahre in Moskau nur schwer zurecht. Während all seine Freunde und Kollegen das Land verlassen oder umkommen, bleibt der mit außergewöhnlichen Sinnenfähigkeiten ausgestatte Naturwissenschaftler in der chaotischen Stadt, schlägt sich mit abwegigen Jobs durch, lernt die beiden Obdachlosen Nadja und Wadja kennen und führt schließlich selbst das Leben eines Obdachlosen. Alle materiellen Sicherheiten ablehnend, begibt sich Koroljow - sehsüchtiger Verehrer der Bilder Henri Matisses, Pilger und heiliger Narr - auf Reisen, verlässt die Stadt und sucht auf dem Land, in der russischen Weite, Tiefe und Heil.
Autorenporträt
Ilitschewski, Alexander§Geboren 1970 in Aserbaidschan, studierte Mathematik und Theoretische Physik an der Lomonossow-Universität in Moskau, wo er nach Abschluss des Studiums auch als Dozent tätig war. Es folgten langjährige wissenschaftliche Arbeitsaufenthalte in Israel und Kalifornien, erst 1998 kehrte er nach Russland zurück. Seit den Neunzigerjahren veröffentlichte er Zeitungsartikel, Essays und Romane, die mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit dem Russischen Booker für den Roman Matisse ausgezeichnet wurden. Seit 2013 lebt Ilitschewski in Jerusalem.

Meltendorf, Friederike§Friederike Meltendorf hat in Berlin und Moskau Übersetzen (Russisch und Englisch) studiert und anschließend als Literaturübersetzerin gearbeitet. In diesem Rahmen ist sie mehrfach ausgezeichnet worden, u. a. mit dem Internationalen Literaturpreis - Haus der Kulturen der Welt. Seit 2015 leitet sie die Übersetzungsredaktion von dekoder.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Den Namen Alexander Ilitschewski will Ulrich M. Schmid sich merken. Für ihn ist der Autor Vertreter einer neuen russischen Literatur, ein Meister des Wortes wie Tschechow und Babel. Den im Original 2007 erschienenen Roman hält er für äußerst wichtig, gerade weil Ilitschewski mit seinem Porträt der russischen Wendezeit ab 1993 nicht auf Handlung setzt, sondern auf historische Exkurse, unbekannte Biografien, kosmologische Theorien und atemberaubende Landschaftsbeschreibungen. Den Verlust aller Gewissheiten kann ihm der Autor exemplarisch anhand der Figur des Physikers Koroljow nachzeichnen, den es buchstäblich in den Untergrund zieht, als "postmodernen Höhlenforscher". Dass Ilitschewski keine Tragödie schreibt, sondern Koroljows Entwicklung als Reise zum authentischen Ich beschreibt, scheint Schmid das Erstaunliche an diesem Anti-Bildungsroman.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Den Namen Alexander Ilitschewski muss man sich merken. [...] Er ist eines der überragenden Talente der russischen Gegenwartsliteratur.« - Ulrich M. Schmidt, NZZ, Februar 2016 Ulrich M. Schmid NZZ - Neue Zürcher Zeitung 20160213