Matrilineare Gesellschaften existieren bis heute und haben lange Traditionen. Wodurch die Veränderungen einsetzen und welche Konsequenzen sie für die Sozialorganisation haben, ist Thema des Buches. Von den irokesischen Stämmen Nordamerikas über den matrilinearen Gürtel Subsahara Afrikas bis in die Region Südostasiens sind Gesellschaften mit matrilinearen Traditionen dokumentiert. Es wird am Beispiel der Minangkabau in Westsumatra auf die kriegerischen Auseinandersetzungen und das Entstehen von ersten Chiefdoms eingegangen. Als Ursache für den Übergang von einer patrilokalen/ patrilinearen zu einer matrilokalen/matrilinearen Gesellschaft werden in der Vergangenheit Migrationsbewegungen, Eroberung neuer Siedlungsgebiete, verbunden mit dem Übergang von internaler zu externaler Kriegführung und der Bevorzugung der uxorilokalen Residenz angesehen. Welche Veränderungen in der Lebensweise damit verbunden sind, kann durch die traditionellen Häuser von matrilinearen Gesellschaften als sichtbares Zeichen der Vorrechte von Frauen wiedergegeben werden. Veränderungen in der Sozialstruktur haben zu allen Zeiten stattgefunden und dies gilt bis heute.