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Erscheint vorauss. Februar 2025
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Gegenwärtig erleben wir eine zunehmende gesellschaftliche Diversifizierung und einen rechtskonservativen Backlash gegen diese Tendenz. In dieser paradoxen Situation gleichzeitiger Fort- und Rückschritte ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Differenz enorm wichtig. Diese kann sich auf Kategorien wie Geschlecht, Klasse, race, Alter oder Mensch/Tier beziehen; Differenzierungen finden sich aber auch in Film und Medien, wenn es um Gegensätze wie hell/dunkel oder Close Up/Totale geht. All diese und weitere Dimensionen von Differenz nimmt der Band als komplexe Gebilde kritisch in den…mehr

Produktbeschreibung
Gegenwärtig erleben wir eine zunehmende gesellschaftliche Diversifizierung und einen rechtskonservativen Backlash gegen diese Tendenz. In dieser paradoxen Situation gleichzeitiger Fort- und Rückschritte ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Differenz enorm wichtig. Diese kann sich auf Kategorien wie Geschlecht, Klasse, race, Alter oder Mensch/Tier beziehen; Differenzierungen finden sich aber auch in Film und Medien, wenn es um Gegensätze wie hell/dunkel oder Close Up/Totale geht. All diese und weitere Dimensionen von Differenz nimmt der Band als komplexe Gebilde kritisch in den Blick und bezieht sie (neu) aufeinander.

Im Mittelpunkt der Beiträge stehen spezifische mediale, materielle und soziale Konstellationen, in denen Differenzen ausgehandelt werden. Diese versammeln dabei ein breites Themenspektrum, etwa verschiedene künstlerische Verfahren, die Darstellung von Migration und jüdischer Differenzerfahrung im Film, auf Sport bezogene Unterscheidungen, politische Verhältnisse in Kolumbien oder queere und diasporische Perspektiven. Im Weiterdenken intersektionaler Forschungen, die vor allem soziale Differenzen produktiv in Beziehung setzen, kommt den Bildausschnitten, Montagen, Dispositiven, Sounds etc. besondere Aufmerksamkeit zu.

Die Wendung "differences that matter", mit der u.a. Donna Haraway, Sara Ahmed und Karen Barad argumentieren, gibt einen zentralen Impuls für den Band. 'Unterschiede von materieller Bedeutung' beziehen sich auf entsprechende Forderungen nach Ausdifferenzierung durch kapitalismus- und rassismuskritische Feministinnen of Color bereits seit dem 19. Jahrhundert. Gleichzeitig klingt in Matters of Difference die unterschiedliche Wertigkeit der Kategorisierungen selbst an: In einer konkreten Figuration sind bestimmte Differenzen von größerem Gewicht als andere, und auch diese Unterscheidung ist sowohl hergestellt als auch mit materiellen und politischen Implikationen verbunden. Inwiefern kann die Orientierung an komplexen Differenzbeziehungen politisch produktiv sein und welche Rolle spielen dabei filmische, mediale und diskursive Dimensionen?

Matters of Difference bildet den Auftakt der neuen Reihe Figurationen - Filmische und mediale Verflechtungen von Differenz, die sich mit Fragen, Prozessen und Wahrnehmungen von Differenzverhältnissen befasst.

Mit Beiträgen von Svea Bräunert, Angelica Fenner, Natascha Frankenberg, Karin Harrasser, Bettina Henzler, Till Kadritzke, Katrin Köppert, Gwendolin Domenica Lehnerer, Vera Mader, Sabine Nessel / Tullio Richter-Hansen, Winfried Pauleit, Drehli Robnik, Julia Schumacher / Lea Wohl von Haselberg, Markus Stauff und Susann Winsel.
Autorenporträt
Sabine Nessel ist Professorin für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Sie war Projektleiterin des DFG-Forschungsprojekts "Figurationen der Differenz in filmischen Bewegungsbildern" (2019-2022) und ist Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs "Normativität, Kritik, Wandel". Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Film- und Kinotheorie, Media Cultural Animal Studies, Environmental Humanities und Film sowie Gender Studies. Sie ist Mitbegründerin und Mitherausgeberin des Open-Access-Journals Nach dem Film . Tullio Richter-Hansen ist filmwissenschaftlicher Postdoc (Dr. phil.) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Redakteur von nachdemfilm.de. Zuvor war er Koordinator des Projekts "Figurationen der Differenz in filmischen Bewegungsbildern" an der Freien Universität Berlin mit einem Teilprojekt zur differenzialen Relationalität filmischer Sportdarstellungen. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Materialität & Medialität, frühes Black Cinema, Ästhetik & Politik des Kriegsfilms, Weirdness sowie Hip-Hop. Natalie Lettenewitsch war Mitarbeiterin des DFG-Forschungsprojekts "Figurationen der Differenz in filmischen Bewegungsbildern" (2019-2022) mit einem Teilprojekt zu anthropologischer Differenz im Tierdokumentarfilm. Forschungsschwerpunkte sind Film- und Kinogeschichte insbesondere nicht-fiktionaler Filmformen sowie mediale Meeres- und Unterwasserräume. Arbeit bei verschiedenen Filminstitutionen und aktuell im Verlag edition text + kritik.