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Völker hinter Mauern: Geschichte der Trennungen und des Neubeginns.
Die Begegnung mit dem Anderen war zu allen Zeiten zwiespältig: Völker können in einen Dialog treten, einen Krieg beginnen oder sich hinter einer Mauer verschanzen. 2009 jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 20. Mal: Anlass für einen Streifzug durch die Geschichte der Mauergrenzen - von den frühesten Hochkulturen bis heute. Zu welchem Zweck wurden lange Überlandmauern errichtet? Was sollten sie bewirken und was wurde mit ihnen tatsächlich erreicht? Internationale Experten der Archäologie, Kultur- und Zeitgeschichte…mehr

Produktbeschreibung
Völker hinter Mauern: Geschichte der Trennungen und des Neubeginns.

Die Begegnung mit dem Anderen war zu allen Zeiten zwiespältig: Völker können in einen Dialog treten, einen Krieg beginnen oder sich hinter einer Mauer verschanzen. 2009 jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 20. Mal: Anlass für einen Streifzug durch die Geschichte der Mauergrenzen - von den frühesten Hochkulturen bis heute. Zu welchem Zweck wurden lange Überlandmauern errichtet? Was sollten sie bewirken und was wurde mit ihnen tatsächlich erreicht? Internationale Experten der Archäologie, Kultur- und Zeitgeschichte berichten in diesem Band: Von der Mauer im Zweistromland des 3. Jahrtausends v. Chr. über den Hadrianswall und die »Große Mauer« in China geht die Reise bis an den Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko und die Mauer zwischen Israel und Palästina.
Autorenporträt
Astrid Nunn lehrt Vorderasiatische Archäologie an der Universität Würzburg. Neben zahlreichen Aufsätzen zum Alten Orient hat sie Bücher über die Achämenidenzeit in der Levante und den Alltag im Zweistromland verfasst.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2009

Vagabundierende Stämme

Zwanzig Jahre Mauerfall, und die Sprachklischees sind mopsfidel. Die Formulierung von der "Mauer in den Köpfen" ist uns so vertraut wie die politisch korrekte Aufforderung, Türen zu öffnen, Barrieren zu überschreiten, Grenzen zu überwinden. Wie wohltuend, dass nun gerade im Jubiläumsjahr ein opulenter Text- und Bildband erscheint, der seinen Titel "Mauern als Grenzen" nicht als wohlfeile Metapher missbraucht. Die in Würzburg lehrende Altertumsforscherin Astrid Nunn versammelt Koryphäen ihres Fachs und angrenzender Gebiete, um die Geschichte von Grenzmauern zu erzählen - von der Amurriter-Mauer im Zweistromland aus dem Jahr 2032 vor Christus bis zu den heutigen Mauern etwa in Bagdads Sicherheitszone, in der von Marokko beanspruchten Sahara-Wüste oder an der Grenze zwischen Israel und Palästina, zudem die der Chinesischen und der Berliner Mauer, des Hadrianswalls und des Limes. Die Quintessenz der Texte ist harte Kost für alle blauäugig-edlen Seelen des Grenzenlosen: Wälle und Mauern waren zumeist alles andere als das Resultat wirrer Inklusions-Phantasien. So gesehen, war selbst der 13. August 1961 zwar ethisch verwerflich, jedoch nicht irrational, denn selbstverständlich konnte der totalitäre Mangel-Sozialismus nicht anders als per Mauer und Schießbefehl existieren. In anderen Fällen dagegen wappneten sich antike Hochkulturen gegen vagabundierende Stämme, die ein objektiv geringeres Zivilisationsniveau besaßen. Am Schluss jeder Geschichte kommen die Mauerüberwinder freilich doch noch auf ihre Kosten, denn entweder versanken mit der Zeit die Hochkulturen in Dekadenz, oder die Völker auf der anderen Seite der Wälle waren gelehrige Schüler und clevere Händler, gegen deren kulturvermischenden Unternehmungsgeist bald weder Holz noch Stein Bestand hatten.

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"Mauern als Grenzen", herausgegeben von Astrid Nunn. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2009. 216 Seiten, 83 Abbildungen. Gebunden, 29,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Petra Steinberger hat diesem von Astrid Nunn herausgegebenen Sammelband über Mauern sehr interessiert gelesen und ihm als wichtige Information entnommen, dass Mauern zu allen Zeiten neben ihrer Verteidigungsfunktion auch symbolischen Wert hatten. Sollten die archäologischen und historischen Exkurse zum Hadrianswall, der Chinesischen Mauer oder den Mauern der Amurriter sich mal etwas trocken lesen - was sie aber laut Rezensentin wirklich nur ganz selten tun - lockern Anekdoten den Text auf, wie sie erfreut feststellt. Insgesamt findet die begeisterte Rezensentin diesen Band sehr informativ und fesselnd, wie sie nachdrücklich lobt.

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