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Die alten Hawaiianer führten ein angenehmes Leben. Sie kannten weder das Schießpulver, noch besaßen sie eine Schrift. Und so wurden auch die Geschichten, die sie sich an den Abenden erzählten, über Jahrhunderte mündlich überliefert - wohl mit ein Grund für deren Lebendigkeit und enormen Reichtum an Phantasie. Der Wiener Autor Manfred Chobot, begeisterter Surfer und Wahl-Hawaiianer, ist den Spuren der Mythen gefolgt und hat die schönsten von ihnen für diesen Band zusammengestellt. Dabei entführt er den Leser in eine dem westlichen Denken oftmals fremde Welt, die geprägt ist vom unmittelbaren…mehr

Produktbeschreibung
Die alten Hawaiianer führten ein angenehmes Leben. Sie kannten weder das Schießpulver, noch besaßen sie eine Schrift. Und so wurden auch die Geschichten, die sie sich an den Abenden erzählten, über Jahrhunderte mündlich überliefert - wohl mit ein Grund für deren Lebendigkeit und enormen Reichtum an Phantasie.
Der Wiener Autor Manfred Chobot, begeisterter Surfer und Wahl-Hawaiianer, ist den Spuren der Mythen gefolgt und hat die schönsten von ihnen für diesen Band zusammengestellt. Dabei entführt er den Leser in eine dem westlichen Denken oftmals fremde Welt, die geprägt ist vom unmittelbaren Erleben der Natur mitsamt ihren Gefahren, aber auch ihrer wildromantischen Schönheit: Das Meer ist nicht nur Heimstatt menschenfressender Haie und ihrer Götter - es bietet auch die Möglichkeit zu so himmlischen Vergnügungen wie etwa dem Surfen, einem Privileg der Adeligen; aus dem mächtigen Kilauea spuckt die Vulkangöttin Pele ihre glühenen Fontänen, doch eignen sich die Hänge ebenso vortrefflich zum Drachenfliegen. Stets mit einem Körnchen Wahrheit versehen - und oft genug mit einem gehörigen Schuss Humor-, berichten die Legenden von wundersamen Bananenschalen und geheimnisvollen Waldessern, von Geistertänzen, Vogelmenschen sowie von der Macht des Tabus. Und natürlich vom Schlitzohr Maui, das den Himmel hob und die Sonne fing. Ein vergessen geglaubter Schatz voll exotischem Flair, der jeden Leser in seinen Bann zieht.
Autorenporträt
Manfred Chobot, geboren 1947 in Wien, Studium der Kulturtechnik, lebt als freier Schriftsteller. Seit 1972 mehrere Preise und Stipendien. Etwa 50 Hörspiele und Features für ORF, HR, Süddeutschen Rundfunk, Radio Bremen und RAI.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Spannend, unglaublich spannend" findet ein mit "rrs" kürzelnder Rezensent diese Nacherzählungen prähistorischer hawaiianischer Märchen und Mythen vom Werden der Welt. Und die Begeisterung über die Begegnung mit den hochpoetischen Welterklärungsversuchen der Polynesier schwingt in jedem Satz dieser Kritik nach. Man liest also ebenso staunend wie "rrs" über vom Himmel plattgedrückte Pflanzen, die diesen Himmel dann "gleichsam im Zorn Zentimeter um Zentimeter weg von der Erde stemmten", damit die Menschen Platz hätten, sich kriechend zu besuchen. Der österreichische Autor Manfed Chobot, lobt "rrs" weiter, erzähle jedoch nicht nur die Mythen nach. Er entwickele daraus "vielmehr eine Kultur- und Sittengeschichte des polynesischen Inselvolkes", das, wie man liest, etwas 400.000 Götter und gottähnliche Wesen kannte. In sechsundfünfzig Beiträgen widme sich Chobot "immerhin einigen Dutzend".

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.06.2001

Ferne

"Maui fängt die Sonne" von Manfred Chobot. Franz Deuticke Verlagsgesellschaft, Wien-Frankfurt 2001. 236 Seiten. Gebunden, 29,80 Mark, ISBN 3-216-30574-0.

Dieses Buch darf man nicht als rationaler Mensch des postmodernen New-Economy-Zeitalters lesen, sondern als ein naiver und damit staunender Träumer, dem der Kosmos aus der Sicht eines Menschen der Traumzeit erklärt wird. Spannend, unglaublich spannend ist das. Manfred Chobot, der österreichische Autor, erzählt prähistorische Märchen aus Hawaii nach, berichtet über Götter, die sich wie Menschen benahmen, sammelte hawaiianische Mythen vom Werden der Welt. Es ist herrlich zu lesen, wie etwa plattgedrückte Pflanzen den Himmel gleichsam im Zorn Zentimeter um Zentimeter weg von der Erde stemmten, damit die Menschen Platz hatten, sich kriechend zu besuchen. Es ist rührend zu lesen, wie der Halbgott Maui die Sonne einfing, weil sie so kurz nur am Himmel über Hawaii stand. Er wollte der Sonne die Beine abschneiden, erzählt Chobot, damit sie weniger schnell laufen könne. Und es ist tröstlich zu lesen, daß die Feuer- und Vulkangöttin Pele, die in keinem Reisebericht über Hawaii fehlt, ein richtiges Krater-Luder war. Weil es freilich immer und überall Sinn der Mythen ist, den Menschen anhand von Göttersagen Recht und Unrecht zu erklären, Angst einzujagen, Tabus zu errichten, Glück zu versprechen, erzählt Chobot nicht nur Mythen aus Hawaii. Es entwickelt sich daraus vielmehr eine Kultur- und Sittengeschichte des polynesischen Inselvolks, das einst aus Tahiti aufgebrochen war und von dort die alten Götter mitgenommen hatte. Etwa 400 000 Götter, Halbgötter, gottähnliche Wesen, die Mensch und Tier sein konnten, sollen einst das hawaiianische Pantheon bevölkert haben. In sechsundfünfzig Beiträgen widmet sich Chobot immerhin einigen Dutzend. Schon das ist verwirrend genug, wenn der Leser unentwegt mit Wesen namens Puu-hele, Puu-o-kali oder Puu-o-inaina zu tun bekommt. (rrs)

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