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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik - Französisch - Literatur, Werke, Note: 1,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Guy de Maupassant folgt bei seiner literarturästhetischen Konzeption dem Prinzip des Naturalismus. Dieser strebte ursprünglich das Ziel an, dass "[...] das Kunstwerk die zeitgenössische Wirklichkeit widerzuspiegeln [habe]". Es ging um eine möglichst präzise, objektive und photographische Abbildung von Wirklichkeit. Das Einzigartige an Maupassant besteht nun darin, dass er sich von dieser Literaturkonzeption emanzipiert und ganz neue Elemente in…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik - Französisch - Literatur, Werke, Note: 1,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Guy de Maupassant folgt bei seiner literarturästhetischen Konzeption dem Prinzip des Naturalismus. Dieser strebte ursprünglich das Ziel an, dass "[...] das Kunstwerk die zeitgenössische Wirklichkeit widerzuspiegeln [habe]". Es ging um eine möglichst präzise, objektive und photographische Abbildung von Wirklichkeit. Das Einzigartige an Maupassant besteht nun darin, dass er sich von dieser Literaturkonzeption emanzipiert und ganz neue Elemente in den Naturalismus integriert.Er folgt nämlich im Gegensatz zu vielen anderen Naturalisten nicht dem Prinzip der ,,Abbildung von Wirklichkeit", sondern orientiert sich an dem aristotelischen Dichtungsprinzip der ,,Wahrscheinlichkeit", der sogenannten ,,vraisemblance".Da es aber schier unmöglich ist die Wahrheit in all ihren Facetten wiederzugeben, werden Handlungen präsentiert, die wahrscheinlich sind und mit denen sich der Leser identifizieren kann. Aufgrund dieser starken Identifikation des Lesers mit der Handlung ist auch die Reinigung von negativen Affekten, die sogenannte ,,Katharsis" tiefgreifender als bei der historischen Geschichtsschreibung. Dabei ist entscheidend, dass der Autor Maupassant selbst nicht in Erscheinung tritt, sondern dass er sich hinter den sprechenden und handelnden Protagonisten verbirgt. Er kommentiert die Handlung nicht, es werden von seiner Seite aus keine expliziten moralischen Urteile gefällt oder psychologische Erklärungen geliefert, wie es beispielsweise für Balzacs Literaturkonzeption typisch wäre.Bei Maupassant sind Weltanschauung und Wertekanon der Figuren aus ihrem Verhalten und ihrer Gedankenwelt ableitbar. Diese Literaturkonzeption selbstentlarvender Protagonisten lässt sich auch auf den hier zu behandelnden conte "Aux champs" übertrtagen. Das naive, empathielose und atypische Verhalten Frau Hubières bei der Ankunft auf dem Land gegenüber einer ihr völlig fremden, bäuerlichen Welt mit spezifischen Charakteristika fernab von jedweder romantischer Verklärung entlarvt die Figur vortrefflich und macht einen Kommentar von Seiten Maupassants völlig unnötig.
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