Im September 2014 erschien in Frankreich eine Ausgabe des mit der deutschen »TEXT + KRITIK« vergleichbaren »Cahier de l'Herne« zu Maurice Blanchot. Mitte der 1980er Jahre hatten Jean-Luc Nancy und Philippe Lacoue-Labarthe bereits ein solches Cahier geplant, mussten nach ablehnenden Reaktionen beinahe aller Angefragten das Projekt jedoch aufgeben. Die (vermeintliche) Wiederentdeckung von Maurice Blanchots 'dunkler' Vergangenheit, nämlich seiner Affinität zu radikal rechten Pariser Gruppen in den 1930er Jahren, ließ das Vorhaben damals als allzu heikel erscheinen. Der vorliegende Band wirft ein erstes Licht auf diese Zusammenhänge: Der einleitende Kommentar Jean-Luc Nancys situiert die Ereignisse historisch und skizziert einen möglichen Zugang zu Blanchots 'politischer Passion', zur Frage seiner 'Konversion' vom Faschismus zum Kommunismus und der zentralen Rolle der Literatur dabei. Ein bisher unveröffentlichter Brief Blanchots selbst und einer seines Freundes Dionys Mascolo dokumentieren deren unmittelbare damalige Reaktionen auf die Debatte - im Falle Blanchots durch die ausführliche, erzählende Darlegung einiger Details aus den 30er Jahren.
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