Mauricio Kagel, 1931 in Buenos Aires geboren, zählt zu den bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Sein Name ist aus der (jüngsten) Geschichte der Musik nicht wegzudenken, denn er hat diese maßgeblich mitgestaltet.Das erste gezählte Werk Mauricio Kagels, "Palimpsestos" (1950) für gemischten Chor a capella, basiert auf einem Gedichtband des Spaniers Federico García Lorca mit dem Titel "Poeta en Nueva York". Palimpseste sind Schriftstücke, deren ursprünglicher Text getilgt wurde, um neu beschriftet, neu beschrieben werden zu können. Viele Werke, die Mauricio Kagel im Laufe seines Lebens geschaffen hat, haben einen "palimpsestischen" Charakter. Sie besitzen nicht nur einen Bezug zu Texten, sondern sie verwandeln Texte in Musik, indem sie diese quasi neu beschriften, vertonen. In der Überzeugung, dass Texte in Verbindung mit Musik ihre unmittelbare Verständlichkeit verlieren, verleiht und verschafft Kagel ihnen durch Musik einen neuen Sinn. Denn für Komponisten sind Texte, nach der Auffassung von Mauricio Kagel, lediglich Prätexte, um einen neuen Kontext bilden zu können, einen neuen Kontext für Musik, die in Kagels Werk selbst wieder zum Text wird. Hier schließt sich Mauricio Kagels katalytischer Kreis, dessen Mittelpunkt die Beiträge des neuen Heftes der Musik-Konzepte zu bestimmen versuchen.
Über die Reihe:
Seit mehr als 25 Jahren haben Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn die Musik-Konzepte herausgegeben. Ab 1. Januar 2004 liegt die Herausgeberschaft nun in den Händen des Bremer Musikwissenschaftlers Ulrich Tadday. Die "Neue Folge" der Musik-Konzepte verbindet Tradition und Innovation, Geschichte und Gegenwart, indem sie sich zur neuen Musik bekennt und die ältere mit bedenkt.
Die Bände der Musik-Konzepte behandeln wie bisher entweder einen Komponisten und sein Werk oder ein aktuelles Problem, das musikästhetisch, -historisch und -soziologisch zu denken gibt. Das musikästhetische und -historische Konzept der "Neuen Folge" kann kein unkritisches sein, weil Kritik Kompositionen im Wesentlichen eingeschrieben ist. Durch Kritik wird Musik reflexiv fortgeschrieben, wodurch sie an Bedeutung gewinnt für Menschen, die sich mit ihr beschäftigen, sie spielen, hören oder über sie nachdenken.
Die "Neue Folge" der Musik-Konzepte vertritt eine Musikwissenschaft, die nicht nur im Dienst an der Sache steht, sondern auch oder vor allem im Dienst ihrer Leserinnen und Leser und zwar nicht nur der besonders musikwissenschaftlich versierten, sondern auch der allgemein musikalisch interessierten.
Über die Reihe:
Seit mehr als 25 Jahren haben Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn die Musik-Konzepte herausgegeben. Ab 1. Januar 2004 liegt die Herausgeberschaft nun in den Händen des Bremer Musikwissenschaftlers Ulrich Tadday. Die "Neue Folge" der Musik-Konzepte verbindet Tradition und Innovation, Geschichte und Gegenwart, indem sie sich zur neuen Musik bekennt und die ältere mit bedenkt.
Die Bände der Musik-Konzepte behandeln wie bisher entweder einen Komponisten und sein Werk oder ein aktuelles Problem, das musikästhetisch, -historisch und -soziologisch zu denken gibt. Das musikästhetische und -historische Konzept der "Neuen Folge" kann kein unkritisches sein, weil Kritik Kompositionen im Wesentlichen eingeschrieben ist. Durch Kritik wird Musik reflexiv fortgeschrieben, wodurch sie an Bedeutung gewinnt für Menschen, die sich mit ihr beschäftigen, sie spielen, hören oder über sie nachdenken.
Die "Neue Folge" der Musik-Konzepte vertritt eine Musikwissenschaft, die nicht nur im Dienst an der Sache steht, sondern auch oder vor allem im Dienst ihrer Leserinnen und Leser und zwar nicht nur der besonders musikwissenschaftlich versierten, sondern auch der allgemein musikalisch interessierten.