Der heute weitgehend unbekannte Dichter Max Dauthendey zählt zu den Vertretern des literarischen Exotismus. Doch genauso wie sein Name und Werk ist dieses spezielle Genre, in dem das Element des Exotischen über sich selbst hinaus weist und eine für das Werk essentielle Bedeutungsebene erhält, heute in der Literaturwissenschaft zumeist unbekannt oder unbeachtet. Anhand von Dauthendeys asiatischen Novellen geht die Autorin dem Begriff Exotismus in der germanistischen Forschung nach und analysiert an ausgewählten Motiven, ob Dauthendey ein Exotist im eigentlichen Sinne ist oder ob er sich von diesen unterscheidet. Dabei geht sie auf Besonderheiten der Jahrhundertwende wie Japonismus oder Stilpluralismus und den persönlichen Hintergrund des Dichters ein. Zentral ist für sie die exotistischen, zeittypischen und authentischen Elemente in seinen Novellen unter Berücksichtigung seines charakteristischen Stils herauszustellen. Das Buch wendet sich besonders an Literaturwissenschaftler undDauthendey-Interessierte, aber auch an alle, die einen ersten Einblick in die literarische Exotismus-Diskussion bekommen möchten.