Max Ernst, der Maler - ein Dichter. Diese Feststellung mag überraschen: Neben dem bildnerischen uvre von höchster internationaler Reputation steht ein schriftstellerisches Werk, das wenig bekannt und verbreitet ist, ein autonomes literarisches uvre in drei Sprachen von verstörender Intensität. Wörter und Bilder werden aus gewohnten Zusammenhängen herausgebrochen, und in der gewaltsamen Fügung des Disparaten gerät der hybride Text in eine unaufhörliche Bewegung von Anziehung und Abweisung, Faszination und Bruch, eine Bewegung, die den Leser über kopflose Frauen mit hundert Köpfen, Schmetterlinge, Vogelobre und Waschküchen schließlich bei sich selbst ankommen lässt und ihn mit seinen eigenen Gespenstern konfrontiert. Max Ernsts Bedeutung für die Entwicklung experimenteller und intermedial bestimmter Schreibverfahren im 20. Jahrhundert ist ein noch offenes Forschungsterrain, das es zu entdecken gilt.
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