Max Frischs Bilderverbot, mittlerweile zum integralen Bestandteil des Bilds geworden, das man sich seinerseits von ihm macht und das es nunmehr zu differenzieren gilt, wird hier auf den Autor zurückbezogen. Zu diesem Zweck werden die beiden Texte, die am nachhaltigsten zu seinem Bild beigetragen haben, einer kritischen Relektüre unterzogen. Das am meisten aufgeführte Drama und der am häufigsten gelesene Roman werden mit der Deutung konfrontiert, die Frisch dem zweiten Gebot gegeben hat. Machen nicht auch diese Texte sich und ihren Rezipienten Bilder? Bilder vom Eigenen wie vom Anderen? Bilder…mehr
Max Frischs Bilderverbot, mittlerweile zum integralen Bestandteil des Bilds geworden, das man sich seinerseits von ihm macht und das es nunmehr zu differenzieren gilt, wird hier auf den Autor zurückbezogen. Zu diesem Zweck werden die beiden Texte, die am nachhaltigsten zu seinem Bild beigetragen haben, einer kritischen Relektüre unterzogen. Das am meisten aufgeführte Drama und der am häufigsten gelesene Roman werden mit der Deutung konfrontiert, die Frisch dem zweiten Gebot gegeben hat. Machen nicht auch diese Texte sich und ihren Rezipienten Bilder? Bilder vom Eigenen wie vom Anderen? Bilder von der Schweiz und 'dem' Schweizer? Bilder von 'dem' Amerikaner oder vom häßlichen Deutschen? Wird dadurch die in Andorra so prominent angeprangerte Funktion des Sündenbocks verschleppt? Von Interesse sind die so befragten Konstruktionen von Identität und Alterität auch in Hinblick auf die hierbei wichtige Rolle von Krankheit, Sterben und Tod, an einer mentalitätsgeschichtlichen Kippstelle,die mitten in Frischs Lebenszeit fiel: dem Übergang von den alten Infektionsängsten zur modernen Krebsangst.
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Autorenporträt
Yahya Elsaghe, Ordinarius für Neuere deutsche Literatur an der Universität Bern; Studium der klassischen und deutschen Philologie in Zürich, München, Freiburg i. Br.; verschiedene Forschungs- und Lehrtätigkeiten an UC Berkeley, University of Queensland, FU Berlin, zuletzt SNF-Förderprofessur an der Universität Zürich. Aufsätze zur deutschen Literatur von Christian Reuter bis W. G. Sebald. Bücher über Goethe, Hölderlin und Thomas Mann, zuletzt: Krankheit und Matriarchat. Thomas Manns Betrogene im Kontext.
Inhaltsangabe
EinleitungKurzer Abriß der RezeptionskarriereProblemstellungNationale Identität'Sex' und 'Gender''Intersektionalität'I AndorraZur christlichen SymbolikAndorra als 'Modell''Name des Lehrers Can?'Can als alter ego des AutorsFrischs früher Journalismus: Kleines Tagebuch einer deutschen ReiseJürg Reinhart und Die Hose von StambulAntisemitische StereotypeDie Fortschreibung des Sündenbock-MechanismusII Homo faber'Deutschland und die Deutschen'Purity and DangerDDR, 'Drittes Reich' und BundesrepublikDer Bundesrepublikaner als 'porco tedesco' und häßlicher DeutscherDas Bild des Deutschen und das zweite GebotAntiamerikanismusDie Antiamerikanismen der FigurenredenDie Szene an der Via Appia im Vergleich mit Mein Name sei GantenbeinFabers kubanische Scheltrede auf 'The American Way of Life'Die antiamerikanischen Topoi im zeitgenössischen Kontext'Schweiz als Heimat?'Fabers 'Swissness'Homo faber im Vergleich mit Antwort aus der StilleZur Bedeutung der VerkehrsmittelBiblische Motive und christliche SymboleDas Gipfelkreuz der Zweiten Station im Vergleich mit dem Tagebuch 1946-1949Krankheit, Sterben und TodDie alten Krankheitsängste und ihr EndeHomo faber als Protokoll einer KrebskrankheitZur Literatur- und Ideengeschichte des KrebsesZur Bedeutung von Fabers KrankheitZur Ausgrenzung des KrebstodsEpilog: Fabers Schweizer Rivale als Gegenprobe auf ExempelZusammenfassungAnhangBibliographieMax FrischQuellenliteraturSekundärliteraturLexikaFilmeWerkregisterPersonenregisterDank
EinleitungKurzer Abriß der RezeptionskarriereProblemstellungNationale Identität'Sex' und 'Gender''Intersektionalität'I AndorraZur christlichen SymbolikAndorra als 'Modell''Name des Lehrers Can?'Can als alter ego des AutorsFrischs früher Journalismus: Kleines Tagebuch einer deutschen ReiseJürg Reinhart und Die Hose von StambulAntisemitische StereotypeDie Fortschreibung des Sündenbock-MechanismusII Homo faber'Deutschland und die Deutschen'Purity and DangerDDR, 'Drittes Reich' und BundesrepublikDer Bundesrepublikaner als 'porco tedesco' und häßlicher DeutscherDas Bild des Deutschen und das zweite GebotAntiamerikanismusDie Antiamerikanismen der FigurenredenDie Szene an der Via Appia im Vergleich mit Mein Name sei GantenbeinFabers kubanische Scheltrede auf 'The American Way of Life'Die antiamerikanischen Topoi im zeitgenössischen Kontext'Schweiz als Heimat?'Fabers 'Swissness'Homo faber im Vergleich mit Antwort aus der StilleZur Bedeutung der VerkehrsmittelBiblische Motive und christliche SymboleDas Gipfelkreuz der Zweiten Station im Vergleich mit dem Tagebuch 1946-1949Krankheit, Sterben und TodDie alten Krankheitsängste und ihr EndeHomo faber als Protokoll einer KrebskrankheitZur Literatur- und Ideengeschichte des KrebsesZur Bedeutung von Fabers KrankheitZur Ausgrenzung des KrebstodsEpilog: Fabers Schweizer Rivale als Gegenprobe auf ExempelZusammenfassungAnhangBibliographieMax FrischQuellenliteraturSekundärliteraturLexikaFilmeWerkregisterPersonenregisterDank
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