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Auf zwei und vier Rädern nach Indien, China und rund um die Welt:Maximilian Reisch wird am 2. Oktober 1912 als Sohn von Hans A. Reisch, Großkaufmann und Gutsbesitzer in Bozen, geboren. Seine Kindheit, Jugend und Schulzeit verbringt er in Südtirol und Kufstein. Bereits in frühen Jahren erkundet er als Bergsteiger, Skifahrer, aber vor allem als Motorradfahrer die Berge seiner Heimat. Einer Expedition mit dem Motorrad in die Sahara 1932 folgt ein Jahr später, gemeinsam mit Bergsteigerlegende Herbert Tichy, eine abenteuerliche Reise auf zwei Rädern auf dem Landweg nach Indien. Weitere Pioniertaten…mehr

Produktbeschreibung
Auf zwei und vier Rädern nach Indien, China und rund um die Welt:Maximilian Reisch wird am 2. Oktober 1912 als Sohn von Hans A. Reisch, Großkaufmann und Gutsbesitzer in Bozen, geboren. Seine Kindheit, Jugend und Schulzeit verbringt er in Südtirol und Kufstein. Bereits in frühen Jahren erkundet er als Bergsteiger, Skifahrer, aber vor allem als Motorradfahrer die Berge seiner Heimat. Einer Expedition mit dem Motorrad in die Sahara 1932 folgt ein Jahr später, gemeinsam mit Bergsteigerlegende Herbert Tichy, eine abenteuerliche Reise auf zwei Rädern auf dem Landweg nach Indien. Weitere Pioniertaten folgen: 1935 eine Fahrt nach Indochina, 1936 die Weltumrundung mit dem Auto. Auch nach dem 2. Weltkrieg setzt Max Reisch seine Expeditionen fort und hält seine mit wissenschaftlicher Akribie geplanten und durchgeführten Reisen in zahlreichen Büchern fest. Mit über 700 Vorträgen versteht er es überall Alt und Jung zu begeistern. Seine letzten ruhigeren Jahre verbringt Max Reisch gemeinsam mit seinem Sohn Peter in Kufstein und Bozen mit der Ordnung seines Lebenswerkes - die Grundsteinlegung für das heutige Reisch-Archiv.Pünktlich zum 100. Geburtstag Max Reischs im Oktober 2012 erscheint nun erstmals eine umfassende Biografie über diesen herausragenden und vielseitigen Abenteurer, der bis heute zu den großen Forschern und Pionieren Tirols zählt.
Autorenporträt
Horst Christoph, Dr., geb. in Innsbruck, Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Innsbruck, war viele Jahre Kulturredakteur des Nachrichtenmagazins "profil". Seit seiner Pensionierung ist er als freier Journalist tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themenschwerpunkten Zeit- und Alpingeschichte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.05.2014

Weltreise mit der Puch

Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitete der 1912 in Kufstein geborene Max Reisch in Wien als Filmpendler. Kinos mieteten damals zu mehreren einen Film, der startete zu gestaffelten Uhrzeiten, und der Filmpendler brachte die Filmrollen von einem Kino zum nächsten. Vom Verdienst kaufte sich Max Reisch eine gebrauchte Puch, sein erstes Motorrad. So beginnt eine lebenslange Leidenschaft. Reisch fuhr später mit einem Motorrad in die Sahara und auf dem Landweg nach Indien. Der Autor dieser Biographie, der Innsbrucker Kulturredakteur Horst Christoph, hat solche Details aufgestöbert, hält sich aber nicht nur mit Anekdotischem auf. So räsoniert er über die Frage, was einen Abenteurer ausmacht, und stellt die Frage, wie viel Technik bei Expeditionen sinnvoll ist. Max Reisch habe seinem Idol Sven Hedin nachgeeifert, der war mit Kamelen in Asien unterwegs. Reisch hingegen wählte das modernste Verkehrsmittel seiner Zeit, eine neue Puch. Reisch war nicht nur Reisender, sondern auch Schreibender, zu seinen Expeditionen erschienen zahlreiche Bücher. Christoph hat diesen Büchern hinterherrecherchiert. So hat er etwa herausgefunden, dass 1936 bei der Weltumrundung im Auto, einem österreichischen Spezialfahrzeug der Firma Steyr, ein dritter Mann an Bord war: Hermann Erben, ein fanatischer Nationalsozialist, "psychopathisches Hitler-Double". Reisch zerstritt sich mit ihm und warf ihn raus. Geschmeidiger lief es offensichtlich mit dem Sozius der Indien-Reise, da fuhr Herbert Tichy mit, der später einer der Erstbesteiger des Cho Oyu werden sollte. Nach dem Krieg setzte Reisch seine Expeditionen fort, hielt Vorträge und wurde Reiseleiter: Gemeinsam mit dem Niederbayern Georg Höltl tüftelte er touristische abenteuerliche Fernreisen aus. Reisch war auch schon mit einem ersten selbstentworfenen Campmobil unterwegs gewesen, Höltl professionalisierte die Idee und nannte sie Rotel, rollende Hotels. So erzählt diese Reisch-Biographie auch viel über das Reisen im Allgemeinen. Schade nur, dass der Autor, der mit so viel Akribie recherchiert hat, keinen Lebenslauf Reischs angefügt hat, um kurz zusammengefasst die Reisen und Stationen des Tirolers nachverfolgen zu können. Sehenswert: die Fotos des Autos auf Weltreise im Jahr 1936. Im Sumpf, auf Planken, wackligen Brücken, mal zog er es, mal sank es hin.

bär

"Max Reisch. Über alle Straßen hinaus. Forscher, Pionier und Wüstenfahrer" von Horst Christoph. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2012. 216 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 24,95 Euro.

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