Vor dem Hintergrund des mechanistisch-deterministischen Weltbilds des 19. Jahrhunderts wollte Max Weber den Methodenstreit in der Nationalökonomie überwinden und eine "Theorie" genannte Form der Forschung begründen, die den Reichtum des historischen Lebens berücksichtigt. Dabei bediente er sich der Philosophie des Südwestdeutschen Neukantianismus, die er um eine aus den Naturwissenschaften stammende Wahrscheinlichkeitstheorie und eine aus der Ästhetik stammende Idealtypenlehre ergänzte. Seine Suchbewegungen durchmessen das ganze damalige intellektuelle Feld, um soziales Handeln als Gegenstand sowie deutendes Verstehen und kausales Erklären als Methode einer wertfreien sozialwissenschaftlichen Erkenntnis zu begründen. Ein wichtiges Medium wurde ab 1904 das von ihm mitherausgegebene "Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik". Dieser Band legt die frühen methodologischen Schriften, darunter den "Objektivitäts"-Aufsatz und das "Geleitwort", textkritisch geprüft und kommentiert vor. Der "Stammler"-Nachtrag wird nach dem Originalmanuskript neu ediert. Die Sacherläuterungen dokumentieren die vielfältigen Bezüge. Zitate, Literaturangaben und Anspielungen werden in den Apparaten aufgeschlüsselt.