Medea - eine der faszinierendsten Figuren der griechischen Mythologie. In der Überlieferung lange als Heilerin und Ehefrau Jasons bekannt, wird ihr im 5. Jahrhundert v. Chr. in der Tragödie von Euripides der Mord an ihren eigenen Kindern angedichtet. Ein Aspekt, der fortan die Überlieferung um Medea negativ prägen soll. Dieser Umdichtung zum Trotz befassten sich drei Schriftstellerinnen der Gegenwart mit dem Mythos und interpretierten ihn neu. Ursula Haas, Dagmar Nick und Christa Wolf verleihen in ihren Romanen Medea eine Stimme und erzählen den Mythos erstmals aus Sicht der Frau. Die Autorin Sabrina Spiegl befasst sich in diesem Werk mit den individuellen Sichtweisen der weiblichen Interpretinnen und analysiert die unterschiedlichen Rollen, die Medea in den einzelnen Erzählungen zukommen. So untersucht sie die charakteristischsten Aspekte der Neuinterpretation seitens der Autorinnen und legt den grundlegenden Konflikt zwischen Patriarchat und Matriarchat dar. Dieses Buch richtetsich an diejenigen, die die Medea-Sage einmal aus weiblicher Perspektive ergründen und die patriarchalen Tradierungen hinterfragen möchten.