13,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
  • Broschiertes Buch

Das Buch untersucht die Stellung des Fernsehens in der modernen Welt. Die Grundthese lautet, daß die Frage nach der sozialen Realität des Mediums von derjenigen nach der ästhetischen Realität seiner Präsentationen nicht zu trennen ist. Am Beispiel der Darbietung von Gewalt in Talk-Shows, Nachrichtensendungen und Spielfilmen - mit besonderer Berücksichtigung der Ikonographie des 11.9. 2001 - wird verfolgt, welches Bild der Gewalt im Spektrum der TV-Produktion gezeichnet wird. Dabei wird deutlich, wie das Fernsehen durch eine permanente Differenzierung zwischen dem Realen und dem Fiktiven den Realitätssinn heutiger Gesellschaften formt. …mehr

Produktbeschreibung
Das Buch untersucht die Stellung des Fernsehens in der modernen Welt. Die Grundthese lautet, daß die Frage nach der sozialen Realität des Mediums von derjenigen nach der ästhetischen Realität seiner Präsentationen nicht zu trennen ist. Am Beispiel der Darbietung von Gewalt in Talk-Shows, Nachrichtensendungen und Spielfilmen - mit besonderer Berücksichtigung der Ikonographie des 11.9. 2001 - wird verfolgt, welches Bild der Gewalt im Spektrum der TV-Produktion gezeichnet wird. Dabei wird deutlich, wie das Fernsehen durch eine permanente Differenzierung zwischen dem Realen und dem Fiktiven den Realitätssinn heutiger Gesellschaften formt.
Autorenporträt
Angela Keppler ist Professorin für Medien-und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.09.2006

Wie im Film?
Terror mit Publikum: Eine Studie über Gewalt im Fernsehen
Eine Diskussion über Gewalt im Fernsehen wird heutzutage kaum mehr von den Präsentationen des 11. September 2001 absehen können. Auf diese läuft denn auch die Studie von Angela Keppler über die „mediale Gegenwart” hinaus (Angela Keppler: Mediale Gegenwart. Eine Theorie des Fernsehens am Beispiel der Darstellung von Gewalt. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006. 340 Seiten, 13 Euro). Ein sich in diesem Kontext hartnäckig haltendes Stereotyp kann die Autorin dabei richtigstellen: Wann immer im Zusammenhang mit den damaligen Terrorakten der Name Hollywoods genannt worden ist, oder wann immer sich Feuilletonisten und Medientheoretiker an something of a movie erinnert fühlten, seien falsche Vorstellungen von Fiktion und Wirklichkeit eingeflossen.
Kepplers Begründung ist hier so übergenau formuliert wie gut beobachtet: Die „am 11. 9. ausgestrahlten Bilder vom 11. 9.”, ihre Unstrukturiertheit und die oft stockenden Kommentare, die sie begleiteten, hatten im Gegenteil einen gewaltigen, bis dato unerahnten Abstand zwischen der Ikonografie eines fingierten und derjenigen eines realen Terrors erkennen lassen.
Und doch haben die einstigen Katastrophenfilme wie etwa „Independence Day” und die damaligen Fernsehbilder eines gemein. Beide zielen auf eine Kommunikation von Gewalt, die neben den Tätern und den Opfern ein Drittes involviert: das Publikum. Hier läge die Chance, die einmal von Georges Sorel und Walter Benjamin initiierte Kritik der Gewalt weiterzudenken: Fernsehen ist Gewalt, ist institutionalisierte Gewalt, würde sie doch ohne die Schaulust des Publikums erst gar nicht in Szene gesetzt.
HENDRIK FEINDT
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr