Das exponentielle Wachstum von Medialität führt zu einer Umkehrung der Verhältnisse zwischen den konkret-realen und den virtuellen Lebensbedingungen des Menschen. Die Medialisation des Menschen läuet eine neue Entwicklungsphase ein, deren Auswirkungen viel diskutiert werden, aber noch lange nicht hinreichend abgeschätzt sind. Nicht die zentralen Plätze der Länder, Städte und Dörfer, sondern die medialen Plattformen und Foren bilden nunmehr die Mitte des Zusammenlebens. Über das Internet kann bald jeder mit jedem verbunden sein. Es macht den Anschein, als solle hier der alte Menschheitstraum realisiert werden, sich loszulösen von den zeitlichen und geographischen Bedingtheiten irdischen Daseins, indem eine weitestgehend immaterielle Existenzgrundlage geschaffen wird. Diese einerseits spannende Entwicklung kann andererseits in eine krankhafte Abhängigkeit vom Internet und seinen Derivaten führen.
Das Buch stellt die individuellen und kollektiven Dimensionen der Medienabhängigkeit in einen größeren Zusammenhang. Aus verschiedenen medienwissenschaftlichen Perspektiven werden Antworten auf die Frage gesucht, was den Menschen bewegt, wenn er seine emotional-geistige Existenz so weit wie möglich auf eine virtuelle Ebene verlagert. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass die digitale Wende tatsächlich einen tiefgreifenden Umbruch und vielfältige Herausforderungen für den Menschen mit sich bringt.
Das Buch stellt die individuellen und kollektiven Dimensionen der Medienabhängigkeit in einen größeren Zusammenhang. Aus verschiedenen medienwissenschaftlichen Perspektiven werden Antworten auf die Frage gesucht, was den Menschen bewegt, wenn er seine emotional-geistige Existenz so weit wie möglich auf eine virtuelle Ebene verlagert. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass die digitale Wende tatsächlich einen tiefgreifenden Umbruch und vielfältige Herausforderungen für den Menschen mit sich bringt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.12.2012Das Fernsehen hat die Kritik gar nicht verdient
Mit vielen Waffen und eher wenigen handfesten Befunden: Bert te Wildt beschwört den Untergang des Abendlandes in Zeiten der Medienabhängigkeit
Menschen, die über Gebühr viel lesen, stumpfen ab, werden depressiv und ihrer Empathie beraubt. Ebendies behauptete - lediglich mit anderen Worten - 1789 der angesehene Sprachwissenschaftler, Verleger, Erzieher der Humboldt-Brüder und zwischenzeitlich ausgesprochen erfolgreiche Schriftsteller Joachim Heinrich Campe. Seinen Argwohn teilten damals auch andere. Wenn aber bereits dem Medium Buch Suchtpotential und die Fähigkeit zugesprochen wurden, geistige Störungen hervorzurufen, es gleichzeitig aber auch als epochemachende Entwicklung galt, wird offensichtlich, wie ambivalent Medienkritik stets daherkam. Und sich mit den Zeitläuften wandelt: Während Bücher dem Bildungsbürgertum längst sakrosankt sind, werden andere Medien umso eher an den Pranger gestellt.
Das erklärt, weshalb heute Eltern nicht nur gerne Berge von Büchern kaufen, sondern auch stolz an den Kassen der Buchhandlungen betonen, dass dies alles für ihre "lesesüchtigen" Kinder gedacht sei. Die Updates für die Computerspiele werden indes ebenso verschämt wie passend online geordert. Ob spätere Generationen je öffentlich mit ihrem "computersüchtigen" Nachwuchs prahlen werden, wissen wir nicht. Bert te Wildt bezweifelt das sehr. Er beschwört mit seinem Buch "Medialisation - Von der Medienabhängigkeit des Menschen" so etwas wie den medialen Untergang des Abendlandes.
Zwar verschweigt er nicht, dass neue Medien zu Anfang einerseits enthusiastisch begrüßt und gleichzeitig massiv kritisiert wurden. Dennoch lässt er keinen Zweifel daran, dass wir es im Falle der Digitalisierung und des Cyberspace mit einer besonders heimtückischen Medienspezies zu tun haben, deren Angriff auf die menschliche Identität gerade erst begonnen hat. Seine Bedenken und Warnungen siedelt er zunächst auf der sozioökonomischen Ebene an - mit Kapitalismuskritik, wie man sie kennt. Weder fehlt der Hinweis auf "milliardenschwere" Konzerne, die viel Geld verdienen wollen, indem sie möglichst viele Menschen computerspielsüchtig machen, noch derjenige auf die Kosten des Medienkonsum-Vergnügens für die Volkswirtschaften. Als abschreckende Beispiele für die digitale Ausbeutung des Humankapitals dienen die sogenannten Chinafarmer. Es handelt sich um Arbeitssklaven, die auf engstem Raum eingepfercht sind und als Online-Spieler bei Neubeginn von Multiplayer-Spielen ihre Spielfigur, den Avatar, binnen kürzester Zeit auf höchste Spiellevels hochtreiben und online Punkte scheffeln.
Ihre realen Ausbeuter verkaufen die so erspielten virtuellen Belohnungen an andere Spieler - an Multiplayer-Spielen nehmen mitunter Millionen Spieler teil -, die für diesen Erfolg im Netz echtes Geld zu investieren bereit sind. Zur sozioökonomischen Kritik zählt auch der Hinweis, dass digitale Abhängigkeit zunehmend mit materieller Armut verknüpft ist: Auch Sozialhilfeempfänger haben rund um die Uhr Zugang zum Internet und damit eine stets offene Fluchtmöglichkeit in bessere Verhältnisse. Te Wildt hält es für möglich, dass Armut künftig ein echter Risikofaktor für Computerspielsucht werden könnte.
Das Kernstück seiner Kritik ist indes auf philosophischer Ebene angesiedelt. Dabei zieht der Autor virtuos mit unterschiedlichen Waffengattungen zu Felde. Ob es um den Verlust der Leiblichkeit im Umgang mit den digitalen Medien geht, um die Frage, welche Bedeutung Informationen aufgrund ihrer Erlebnisqualität im Gehirn erlangen, während eine Maschine die Währung Information an keiner Börse hermeneutisch zu Geld machen kann, oder schließlich um die Transformation von psychopathologischen Störungen wie Narzissmus und Hysterie in Zeiten virtuell ungebremster Ich-Präsentation - hier ringt te Wildt den üblichen Argumenten einige spannende Schlagseiten ab. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er sich nicht scheut, Medienkritiker, Philosophen und Ärzte aus prädigitalen Zeiten zu zitieren, deren Überlegungen eben nur scheinbar veraltet sind, und auch daran, dass er der in diesem Zusammenhang unerwarteten Literatur ihren Auftritt lässt, etwa den Arbeiten des emeritierten Psychiaters und Philosophen Hinderk Emrich.
Umso erstaunlicher, dass der Autor als Leiter der Ambulanz für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universitätsklinik in Bochum die medizinisch-psychiatrische Ebene der Kritik vergleichsweise stiefmütterlich bedient. Hier hätte man sich illustrativere Ausführungen zur Computer- und Internetsucht gewünscht, beinahe jedes Ratgeberbuch hat da mehr zu bieten. Es reicht nicht weiter als zu den üblichen Verdächtigen, dem schon fast sprichwörtlichen Amokläufer, der (auch) aggressive Gewaltspiele am Computer spielte. Zwar räumt te Wildt freimütig ein, dass die Datenlage noch sehr dünn ist. Was selbst eine zeitweise übermäßig häufige Nutzung digitaler Medien bewirkt, ist letztlich ebenso unklar wie die Risikofaktoren, die in eine Computer- und Internetsucht führen.
Gleichwohl scheinen ihm diese Verdachtsmomente zu genügen, um - flankiert von den allseits bekannten Argumenten - die Notwendigkeit eines medienökologischen Konzeptes zu begründen. Dass zu dessen Prinzipien auch eine frühkindliche Ganztagsbetreuung, die in Ganztagsschulen mündet, gehören soll, leuchtet vermutlich nicht jedem ein. Te Wildt kennt offenbar nur unaufmerksame Eltern, die die modernen Medien als Babysitter zur Ruhigstellung missbrauchen, nicht jedoch Kita-Personal, dem die Kinder am Computer eine weitere Kaffeepause erspielen.
Nicht missen möchte man schließlich die selten so eindeutig ausfallende Einschätzung oder vielmehr Geringschätzung des Mediums Fernsehen. Medienhistorisch markiert das Fernsehen die vierte mediale Revolution vor dem digital turn, nämlich den iconic turn: Die erste sieht te Wildt im Erwerb der Sprache, dann kamen die Schrift und schließlich der Buchdruck als inzwischen unbestreitbar positiv bewertete mediale Zeitenwenden. Bei Licht betrachtet, hat das Fernsehen als erstes vorwiegend visuelles Massenmedium die massive und anhaltende Medienkritik, die es erfuhr, fast nicht verdient. War es noch im Science-Fiction-Klassiker "Tripods" von John Christopher das mediale Einfallstor für die Gehirnwäsche durch die Usurpatoren aus dem All, und hatte Fernsehunterhaltung noch für Neil Postman tödliches Potential, so ist es bei te Wildt zum Anachronismus verkommen.
Die krampfhaften Versuche, Interaktivität mit dem Zuschauer herzustellen, wertet er nur als hilflosen wie vergeblichen Akt, dem interaktiven Medium Internet hinterherzuhecheln. Das Fernsehen - wenngleich rein quantitativ noch ein Leitmedium - wird vom Cyberspace geschluckt, prophezeit der Autor, und da es nichts Originäres hervorgebracht habe, werde ihm niemand eine Träne nachweinen.
MARTINA LENZEN-SCHULTE.
Bert te Wildt: "Medialisation". Von der Medienabhängigkeit des Menschen.
Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, Göttingen 2012. 271 S., geb., 29,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit vielen Waffen und eher wenigen handfesten Befunden: Bert te Wildt beschwört den Untergang des Abendlandes in Zeiten der Medienabhängigkeit
Menschen, die über Gebühr viel lesen, stumpfen ab, werden depressiv und ihrer Empathie beraubt. Ebendies behauptete - lediglich mit anderen Worten - 1789 der angesehene Sprachwissenschaftler, Verleger, Erzieher der Humboldt-Brüder und zwischenzeitlich ausgesprochen erfolgreiche Schriftsteller Joachim Heinrich Campe. Seinen Argwohn teilten damals auch andere. Wenn aber bereits dem Medium Buch Suchtpotential und die Fähigkeit zugesprochen wurden, geistige Störungen hervorzurufen, es gleichzeitig aber auch als epochemachende Entwicklung galt, wird offensichtlich, wie ambivalent Medienkritik stets daherkam. Und sich mit den Zeitläuften wandelt: Während Bücher dem Bildungsbürgertum längst sakrosankt sind, werden andere Medien umso eher an den Pranger gestellt.
Das erklärt, weshalb heute Eltern nicht nur gerne Berge von Büchern kaufen, sondern auch stolz an den Kassen der Buchhandlungen betonen, dass dies alles für ihre "lesesüchtigen" Kinder gedacht sei. Die Updates für die Computerspiele werden indes ebenso verschämt wie passend online geordert. Ob spätere Generationen je öffentlich mit ihrem "computersüchtigen" Nachwuchs prahlen werden, wissen wir nicht. Bert te Wildt bezweifelt das sehr. Er beschwört mit seinem Buch "Medialisation - Von der Medienabhängigkeit des Menschen" so etwas wie den medialen Untergang des Abendlandes.
Zwar verschweigt er nicht, dass neue Medien zu Anfang einerseits enthusiastisch begrüßt und gleichzeitig massiv kritisiert wurden. Dennoch lässt er keinen Zweifel daran, dass wir es im Falle der Digitalisierung und des Cyberspace mit einer besonders heimtückischen Medienspezies zu tun haben, deren Angriff auf die menschliche Identität gerade erst begonnen hat. Seine Bedenken und Warnungen siedelt er zunächst auf der sozioökonomischen Ebene an - mit Kapitalismuskritik, wie man sie kennt. Weder fehlt der Hinweis auf "milliardenschwere" Konzerne, die viel Geld verdienen wollen, indem sie möglichst viele Menschen computerspielsüchtig machen, noch derjenige auf die Kosten des Medienkonsum-Vergnügens für die Volkswirtschaften. Als abschreckende Beispiele für die digitale Ausbeutung des Humankapitals dienen die sogenannten Chinafarmer. Es handelt sich um Arbeitssklaven, die auf engstem Raum eingepfercht sind und als Online-Spieler bei Neubeginn von Multiplayer-Spielen ihre Spielfigur, den Avatar, binnen kürzester Zeit auf höchste Spiellevels hochtreiben und online Punkte scheffeln.
Ihre realen Ausbeuter verkaufen die so erspielten virtuellen Belohnungen an andere Spieler - an Multiplayer-Spielen nehmen mitunter Millionen Spieler teil -, die für diesen Erfolg im Netz echtes Geld zu investieren bereit sind. Zur sozioökonomischen Kritik zählt auch der Hinweis, dass digitale Abhängigkeit zunehmend mit materieller Armut verknüpft ist: Auch Sozialhilfeempfänger haben rund um die Uhr Zugang zum Internet und damit eine stets offene Fluchtmöglichkeit in bessere Verhältnisse. Te Wildt hält es für möglich, dass Armut künftig ein echter Risikofaktor für Computerspielsucht werden könnte.
Das Kernstück seiner Kritik ist indes auf philosophischer Ebene angesiedelt. Dabei zieht der Autor virtuos mit unterschiedlichen Waffengattungen zu Felde. Ob es um den Verlust der Leiblichkeit im Umgang mit den digitalen Medien geht, um die Frage, welche Bedeutung Informationen aufgrund ihrer Erlebnisqualität im Gehirn erlangen, während eine Maschine die Währung Information an keiner Börse hermeneutisch zu Geld machen kann, oder schließlich um die Transformation von psychopathologischen Störungen wie Narzissmus und Hysterie in Zeiten virtuell ungebremster Ich-Präsentation - hier ringt te Wildt den üblichen Argumenten einige spannende Schlagseiten ab. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er sich nicht scheut, Medienkritiker, Philosophen und Ärzte aus prädigitalen Zeiten zu zitieren, deren Überlegungen eben nur scheinbar veraltet sind, und auch daran, dass er der in diesem Zusammenhang unerwarteten Literatur ihren Auftritt lässt, etwa den Arbeiten des emeritierten Psychiaters und Philosophen Hinderk Emrich.
Umso erstaunlicher, dass der Autor als Leiter der Ambulanz für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universitätsklinik in Bochum die medizinisch-psychiatrische Ebene der Kritik vergleichsweise stiefmütterlich bedient. Hier hätte man sich illustrativere Ausführungen zur Computer- und Internetsucht gewünscht, beinahe jedes Ratgeberbuch hat da mehr zu bieten. Es reicht nicht weiter als zu den üblichen Verdächtigen, dem schon fast sprichwörtlichen Amokläufer, der (auch) aggressive Gewaltspiele am Computer spielte. Zwar räumt te Wildt freimütig ein, dass die Datenlage noch sehr dünn ist. Was selbst eine zeitweise übermäßig häufige Nutzung digitaler Medien bewirkt, ist letztlich ebenso unklar wie die Risikofaktoren, die in eine Computer- und Internetsucht führen.
Gleichwohl scheinen ihm diese Verdachtsmomente zu genügen, um - flankiert von den allseits bekannten Argumenten - die Notwendigkeit eines medienökologischen Konzeptes zu begründen. Dass zu dessen Prinzipien auch eine frühkindliche Ganztagsbetreuung, die in Ganztagsschulen mündet, gehören soll, leuchtet vermutlich nicht jedem ein. Te Wildt kennt offenbar nur unaufmerksame Eltern, die die modernen Medien als Babysitter zur Ruhigstellung missbrauchen, nicht jedoch Kita-Personal, dem die Kinder am Computer eine weitere Kaffeepause erspielen.
Nicht missen möchte man schließlich die selten so eindeutig ausfallende Einschätzung oder vielmehr Geringschätzung des Mediums Fernsehen. Medienhistorisch markiert das Fernsehen die vierte mediale Revolution vor dem digital turn, nämlich den iconic turn: Die erste sieht te Wildt im Erwerb der Sprache, dann kamen die Schrift und schließlich der Buchdruck als inzwischen unbestreitbar positiv bewertete mediale Zeitenwenden. Bei Licht betrachtet, hat das Fernsehen als erstes vorwiegend visuelles Massenmedium die massive und anhaltende Medienkritik, die es erfuhr, fast nicht verdient. War es noch im Science-Fiction-Klassiker "Tripods" von John Christopher das mediale Einfallstor für die Gehirnwäsche durch die Usurpatoren aus dem All, und hatte Fernsehunterhaltung noch für Neil Postman tödliches Potential, so ist es bei te Wildt zum Anachronismus verkommen.
Die krampfhaften Versuche, Interaktivität mit dem Zuschauer herzustellen, wertet er nur als hilflosen wie vergeblichen Akt, dem interaktiven Medium Internet hinterherzuhecheln. Das Fernsehen - wenngleich rein quantitativ noch ein Leitmedium - wird vom Cyberspace geschluckt, prophezeit der Autor, und da es nichts Originäres hervorgebracht habe, werde ihm niemand eine Träne nachweinen.
MARTINA LENZEN-SCHULTE.
Bert te Wildt: "Medialisation". Von der Medienabhängigkeit des Menschen.
Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, Göttingen 2012. 271 S., geb., 29,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit großem Interesse hat Rezensentin Martina Lenzen-Schulte Bert te Wildts nun unter dem Titel "Medialisation" erschienene Studie über die Medienabhängigkeit des Menschen gelesen. Neben der altbekannten Kritik an Konzernen, die an computerspielsüchtigen Menschen viel Geld verdienen und der Warnung vor möglicher Armut durch die Spielsucht, liest die Kritikerin hier insbesondere erhellende und spannende philosophische Erörterungen, etwa über den "Verlust der Leiblichkeit" im Umgang mit digitalen Medien oder die Veränderung psychopathologischer Störungen wie Narzissmus im Zeitalter "virtuell ungebremster Ich-Präsentation". Während die Rezensentin te Wildts Verweise auf die Einschätzungen verschiedener Medienkritiker, Philosophen und Ärzte lobt, ist sie enttäuscht, dass der Autor - als Leiter der Ambulanz für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universitätsklinik Bochum - die medizinisch-psychiatrische Ebene der Kritik vernachlässigt. Hier hätte sich die Kritikerin in diesem ansonsten sehr lesenswerten Buch statt der üblichen Verweise auf die Gefahren von aggressiven Gewaltspielen am Computer etwas mehr Information gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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