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Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Universität Bremen (Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung: Die oft zitierte Meinung, dass für die Entwicklung von Kindern eine schlechte Ehe immer noch besser sei als eine geschiedene, hat sich zu einem Mythos entwickelt, der sich schon lange im Bewusstsein der Bevölkerung festgesetzt hat. Erste Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universität München, bei der über 700 Mütter und Kinder aus Kern-, Stief- und Ein-Elternfamilien befragt wurden, deuten in eine andere Richtung.…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Universität Bremen (Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Die oft zitierte Meinung, dass für die Entwicklung von Kindern eine schlechte Ehe immer noch besser sei als eine geschiedene, hat sich zu einem Mythos entwickelt, der sich schon lange im Bewusstsein der Bevölkerung festgesetzt hat. Erste Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universität München, bei der über 700 Mütter und Kinder aus Kern-, Stief- und Ein-Elternfamilien befragt wurden, deuten in eine andere Richtung.
Danach weisen Kinder aus konfliktreichen Kernfamilien die gleichen Belastungen auf wie Trennungskinder, deren Eltern zerstritten sind.
Dieser Befund spricht für eine neue Theorie, die in den letzten Jahren innerhalb der Scheidungsforschung an Boden gewonnen hat.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Trennungstraumathese, die besagte, dass der Schock über die Trennung der Eltern die Leiden der Kinder verursacht, postuliert die neue Familienkonflikt-These, dass der Dauerstreit zwischen den Eltern die Seelen der Kinder belastet, egal ob die Eltern zusammenbleiben oder sich trennen. (nach Gerbert, 2003, S. 99)
So haben Kinder aus zerstrittenen Kernfamilien bei schweren und fortgesetzten Konflikten der Eltern ein deutliches Risiko mittel- oder auch langfristiger Belastungen oder Störungen.
Kinder in Ein-Eltern-Familien, die entstanden, bevor das Kind 18 Jahre alt war, erleben eine starke akute Belastung in den ersten drei Jahren nach der Trennung. Langfristig müssen sie selbst mit einem erhöhten Trennungs- oder Scheidungsrisiko rechnen. Außerdem ist die Gefahr einer psychischen Langzeitbelastung höher, wenn der Konflikt zwischen den getrennten Eltern dauerhaft in destruktiver Weise fortgeführt wird. (nach Gerbert, 2003, S. 100)
Walper betont, dass sich die Entwicklung von Kindern positiv gestaltet, wenn die Eltern nach der Trennung einen entspannten Umgang miteinander pflegen, denn Ein ganz wichtiger Einflussfaktor ist die Qualität der Elternbeziehung. Das Wohl des Kindes hängt nicht so sehr davon ab, ob die Eltern zusammenleben oder getrennt sind, sondern von der Qualität ihrer Beziehung (Walper, 2003, S.101) In deutschen Städten scheitert jede 2. Ehe, insgesamt sind ca. 180.000 Kinder jedes Jahr von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.
Die Situation eskaliert, wenn ein Elternteil das Kind gegen den außerhalb lebenden Ex-Partner instrumentalisiert.
Einer Studie aus den USA zufolge sind 80% aller Scheidungskinder von einem Elternteil, meist vom Vater, weil die Kinder in der Regel bei der Mutter bleiben, entfremdet. Ein Teil dieser Kinder leidet unter dem Parental Alienation Syndrom (PAS) und reagiert mit psychischen oder psychosomatischen Beschwerden. Typisch dafür sind depressives Verhalten, Schlaf- und Essstörungen, ständiges Misstrauen oder auch Einnässen. (nach ap-Meldung, S.20)
Die Schlussfolgerung für Elternpaare in einer Trennungs- oder Scheidungssituation kann daher nur lauten, die Trennung zu vollziehen, ohne vorher oder auch danach in einen dauerhaften zerstörerischen Kleinkrieg zu verfallen, die Kinder nicht zum Spielball der eigenen Interessen zu machen oder zur Verletzung des Ex-Partners zu instrumentalisieren. Die Bewältigung von Scheidung ist nach dem vorliegenden Kenntnisstand in entscheidendem Maße auch davon abhängig, wie die Auseinandersetzungen um die Scheidungsfolgen geführt werden. Eine konstruktive Regelung der Scheidungsfolgen reduziert die psychischen Belastungen für die Betroffenen (Erwachsene und Kinder) erheblich (Schneewind, Graf & Gerhard, 1999,V-6.1 S. 15).
Eine Möglichkeit der Unterstützung, in einem Trennungs- oder Scheidungsprozess die eigenen Interessen nicht zu vergessen, vor allem aber das Wohl des Kindes im Auge zu behalten, bietet die Methode der Mediation. Dabei sollen im...