Diese empirische Studie untersucht das bislang noch weitgehend unerforschte Handeln von Mediatoren in Deutschland. Um Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Handeln von Mediatoren besser verstehen und differenziert analysieren zu können, stellt dieses Buch drei Idealtypen der Mediation theoriebezogen vor: Diese sind der facilitative , der transformative und der evaluative Idealtyp. Darauf baut ein speziell für dieses Buch entwickelter Leitfaden auf, der für die qualitative Datenerhebung mittels Leitfadeninterviews zum Einsatz kommt. Auf diese Weise werden insgesamt 12 Mediatoren nach ihrer Praxis befragt. Die systematische Auswertung der Interviews erfolgt theoriebezogen mit Hilfe der drei vorgestellten Idealtypen. Dabei kristallisieren sich bedeutsame Unterschiede im Handeln der befragten Mediatoren heraus. Nur bei wenigen untersuchten Aspekten fällt eine weitgehend einheitliche Handlungsweise auf meistens unterscheiden sich die Handlungsweisen der befragten Mediatoren deutlich voneinander. Dies spiegelt sich auch in der Alltagspraxis der Mediatoren deutlich wider auch wenn die befragten Mediatoren überwiegend nach dem facilitativen Handlungstyp vorgehen. Wie die vertiefende Analyse zeigt, sind diese individuellen Abweichungen kein Zufall, sondern entstehen in Abhängigkeit des speziellen beruflichen Hintergrunds oder eines besonderen Verständnisses von Mediation. Dies zeigt, dass Mediatoren fallübergreifend und unabhängig von dem Konfliktbereich dazu neigen, ihren persönlichen Hintergrund in das Verfahren einfließen zu lassen und entsprechend mehr oder weniger stark rechtliche Aspekte aufgreifen, Emotionen einbeziehen, Bewertungen vorzunehmen oder eigene Ratschläge einbringen.