Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaft), Veranstaltung: Grundlagen der Gesundheitsökonomik, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einführung
Krankenversicherungen sind in der heutigen Zeit integraler Bestandteil der Gesundheitssysteme moderner Industriestaaten. Für die versicherten Individuen sind Krankenversicherungen insbesondere aus zwei Gründen von hoher Bedeutung. Aufgrund der enormen Kosten, die die Inanspruchnahme heutiger Gesundheitsleistungen in der Regel mit sich bringt, dient das Vorhandensein einer Krankenversicherung einerseits dem Schutz vor unkalkulierbaren finanziellen Risiken. Zum anderen soll durch den Versicherungsschutz gewährleistet sein, dass Versicherungsnehmer unabhängig ihrer persönlichen Einkommens- und Vermögenslage im Bedarfsfall jederzeit Zugang zu medizinisch erforderlichen Leistungen besitzen.(1)
Auch für die Gesellschaft als Ganzes kann eine gute medizinische Versorgung auf der Basis einer möglichst allumfassenden Einbindung ihrer Bürger in ein Krankenversicherungssystem als erstrebenswert angesehen werden, da der Gesundheitszustand der Individuen unzweifelhaft eine wichtige Determinante für deren Leistungsfähigkeit bildet.
Hinsichtlich der Ausgestaltung von Krankenversicherungssystemen gibt es im Wesentlichen zwei Ansätze. In den Ländern der westlichen Welt sind durch den Staat organisierte und regulierte Krankenversicherungssysteme die Regel, wobei zumeist die gesamte Bevölkerung vor Krankheit abgesichert ist. Derartige Systeme können entweder gemäß dem Bismarckschen System(2) durch Sozialversicherungsbeiträge oder durch Steuern finanziert werden, wie dies beispielsweise in Großbritannien praktiziert wird.
Privatwirtschaftlich geprägte und organisierte Systeme bilden hingegen eine Randerscheinung. Als einzige bedeutende Industrienation setzen die Vereinigten Staaten auf ein derartiges System der Krankenversicherung. Entsprechend der liberalen US-amerikanischen Tradition stehen im Bereich der Krankenversicherung freier Wettbewerb gewährleistet durch eine möglichst passive Rolle des Staates auf der einen sowie die Betonung der Eigenverantwortlichkeit der Individuen auf der anderen Seite im Vordergrund.
Dennoch ist auch das US-amerikanische Krankenversicherungssystem nicht frei von staatlichen Regulierungen und Eingriffen, weshalb es keineswegs als ein reines Marktsystem bezeichnet werden kann.
[...]
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1 Vgl. Claxton 2002, S.1.
2 Im Rahmen der bismarckschen Sozialgesetzgebungen in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde im Jahr 1884 erstmals eine sich aus Sozialversicherungsbeiträgen finanzierte gesetzliche Krankenvers.[...]
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Krankenversicherungen sind in der heutigen Zeit integraler Bestandteil der Gesundheitssysteme moderner Industriestaaten. Für die versicherten Individuen sind Krankenversicherungen insbesondere aus zwei Gründen von hoher Bedeutung. Aufgrund der enormen Kosten, die die Inanspruchnahme heutiger Gesundheitsleistungen in der Regel mit sich bringt, dient das Vorhandensein einer Krankenversicherung einerseits dem Schutz vor unkalkulierbaren finanziellen Risiken. Zum anderen soll durch den Versicherungsschutz gewährleistet sein, dass Versicherungsnehmer unabhängig ihrer persönlichen Einkommens- und Vermögenslage im Bedarfsfall jederzeit Zugang zu medizinisch erforderlichen Leistungen besitzen.(1)
Auch für die Gesellschaft als Ganzes kann eine gute medizinische Versorgung auf der Basis einer möglichst allumfassenden Einbindung ihrer Bürger in ein Krankenversicherungssystem als erstrebenswert angesehen werden, da der Gesundheitszustand der Individuen unzweifelhaft eine wichtige Determinante für deren Leistungsfähigkeit bildet.
Hinsichtlich der Ausgestaltung von Krankenversicherungssystemen gibt es im Wesentlichen zwei Ansätze. In den Ländern der westlichen Welt sind durch den Staat organisierte und regulierte Krankenversicherungssysteme die Regel, wobei zumeist die gesamte Bevölkerung vor Krankheit abgesichert ist. Derartige Systeme können entweder gemäß dem Bismarckschen System(2) durch Sozialversicherungsbeiträge oder durch Steuern finanziert werden, wie dies beispielsweise in Großbritannien praktiziert wird.
Privatwirtschaftlich geprägte und organisierte Systeme bilden hingegen eine Randerscheinung. Als einzige bedeutende Industrienation setzen die Vereinigten Staaten auf ein derartiges System der Krankenversicherung. Entsprechend der liberalen US-amerikanischen Tradition stehen im Bereich der Krankenversicherung freier Wettbewerb gewährleistet durch eine möglichst passive Rolle des Staates auf der einen sowie die Betonung der Eigenverantwortlichkeit der Individuen auf der anderen Seite im Vordergrund.
Dennoch ist auch das US-amerikanische Krankenversicherungssystem nicht frei von staatlichen Regulierungen und Eingriffen, weshalb es keineswegs als ein reines Marktsystem bezeichnet werden kann.
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1 Vgl. Claxton 2002, S.1.
2 Im Rahmen der bismarckschen Sozialgesetzgebungen in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde im Jahr 1884 erstmals eine sich aus Sozialversicherungsbeiträgen finanzierte gesetzliche Krankenvers.[...]
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