Es ist mittlerweile ein Allgemeinplatz zu sagen, dass Religion und Spiritualität in den letzten Jahren verstärkt in den Blickwinkel der Medien geraten sind: Egal welche Zeitung man in Deutschland liest, welchen Fernseh- bzw. Radiosender man nutzt oder über welche Internet-Angebote man surft, man stellt fest, dass religiöse Themen einen zunehmend breiten Raum einnehmen. Dies trifft selbst für Kontexte zu, in denen man es nicht vermutet: Eher allgemeine Magazins- dungen, populäre Reportagen oder die Daily Soap-Webseite sind da keine A- nahmen, ebenso wie Religion ein breites Thema der Berichterstattung über den amerikanischen "Krieg gegen den Terrorismus" ist. Religion ist Thema in den Medien. Dieser Alltagseindruck wird weiter durch die wissenschaftliche Disk- sion um ein "Wiedererstarken von Religion" im öffentlichen Diskurs gestützt, eine Thematik, zu der ganze Forschungsprogramme ausgeschrieben werden. Religion und Spiritualität, wie sie uns aktuell in den Medien begegnen, - ben den klar umgrenzten Bereich des "Worts zum Sonntag" und ähnlicher kir- licher Angebote verlassen. Bemerkenswerterweise geht dies aber nicht - wie man auf den ersten Blick vermuten würde - zwangsläufig mit einer größeren Offenheit der Kirchen einher. Symptomatisch hierfür steht die katholische K- che und allen voran ihr "deutscher Papst", der nicht nur in Deutschland eine - haltende Berichterstattung ausgelöst hat. Die Themen, die in den Vordergrund rücken, irritieren zunehmend.
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