Entgegen dem Trend vergangener Jahrzehnte haben die Jugendstudien der Deutschen Shell von 1997 und 2000 gezeigt, dass Jugendliche sich wieder vermehrt Vorbildern zuwenden. Bei näherer Betrachtung dieser Entwicklung fällt auf, dass Vorbilder nicht nur an Bedeutung gewonnen haben, sondern dass auch eine Verschiebung der "Idol-Herkunft" stattgefunden hat. Heranwachsende wählen heutzutage seltener Vorbilder aus ihrem sozialen Umfeld, sondern wenden sich verstärkt sogenannten "fernen" Vorbildern, also Idolen aus den Medien, zu. Diese Entwicklung ist vor allem bei männlichen Jugendlichen zu beobachten, die sich häufiger als Mädchen medial vermittelte Vorbilder aussuchen. Mediensportler sind bei den Jungen besonders beliebt. Sie werden bei Studien zu dieser Thematik von 34% bis 50% der männlichen Jugendlichen als Vorbild genannt und rangieren somit weit vor dem eigenen Vater (23%) als Vorbild. Profifußballer nehmen bei den Nennungen eine deutliche Spitzenposition ein. Aufbauend auf diesem Sachverhalt versucht diese Arbeit zu beleuchten, welche Eigenschaften den Profifußballer zum liebsten Vorbild der männlichen Jugendlichen machen und wie intensiv diese Vorbildbeziehungen gelebt werden.