Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Veranstaltung: Germanistisches Seminar III, Sprache: Deutsch, Abstract: Zweifelsfrei leben wir heute in einer Gesellschaft, in der die Medien unser Leben bestimmen. Unsere Kommunikation basiert auf modernen Massenmedien, wie dem Internet, Fax, Telefon, Handy, Fernsehen und dergleichen mehr. Dass eine solche Mediengesellschaft erst durch die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um 1450 entstehen konnte, ist eine weit verbreitete Meinung. Demnach setzte die Geschichte der (Massen-) Medien erst durch die Entwicklung der technischen Mittel durch die Erfindung der Drucktechnik ein.1 Nun könnte man daraus schließen, dass Medien vor Gutenberg keine oder nur eine geringe Rolle gespielt haben. Oftmals wird der Buchdruck als Grundstein einer modernen Medienkultur gesehen.2Die Revolution in der Verbreitung von Schrift durch die Gutenberg`sche Erfindung im 15. Jahrhundert ist unbestritten, denn Massenmedien erfordern die Technisierung, damit Informationen vielfältig und schnell verbreitet werden können. Welche Rolle aber die mediale Kommunikation vor Johannes Gutenberg gespielt hat und ob man zu Recht erst ab 1450 von Medienkultur in Deutschland spricht, wird hier zu überprüfen sein.Ich werde im Folgenden untersuchen, in wie weit man die mittelalterliche Gesellschaft vor 1450 bereits als Mediengesellschaft bezeichnen darf. Dazu werde ich beleuchten, wodurch sich Medien im Allgemeinen, und im Besonderen die Medien des Mittelalters, definieren lassen, welche Medien es im Mittelalter bereits gab und welchen Stellenwert sie gehabt haben. Dabei soll auch untersucht werden, wie sich Mediennutzung gesellschaftlich unterschieden hat und welche Institutionen von medialer Bedeutung gewesen sind.Gegenstände dieser Betrachtung werden dabei die Medien des Hoch- und Spätmittelalters bis Johannes Gutenberg sein. Damit grenze ich einen Zeitraum zwischen 1000 und 1450 ein, wobei es natürlich fließende Grenzen in der Entwicklung der Medien gab. Diese Ausarbeitung endet bei der Erfindung des Buchdrucks, die damit verbundenen Veränderungen werden nicht betrachtet. Die Erfindung Gutenbergs gilt als der Beginn der modernen Massenmedien und soll daher nicht in diese Betrachtung mit einfließen.1 Vgl. Wilke, Jürgen: Grundzüge der Medien- und Kommunikationsgeschichte. Von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. Köln 2000, S. 13 (hinfort zitiert als Wilke 2000)2 Vgl. Wilke 2000, S. 1f
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