Für Lehr-Lern-Prozesse des Deutschen als Fremd- oder Zweitsprache besitzen Medienverbünde didaktischen Mehrwert: Mediennetze aus Printtext und Adaptionen (z. B. Film, Theaterstück, Graphic Novel u. a.) erlauben Lernenden vertiefte Einblicke in Prozesse der Medientransformationen und der Intermedialität. Zudem ermöglichen solche Verbünde den Nachvollzug gesellschaftlicher Diskurse bzw. kultureller Aushandlungsprozesse. Das liegt auch daran, dass Medienwechsel zur Wahrnehmung von Literatur im Zusammenhang mit populärkulturellen Phänomenen in einer sich ausdifferenzierenden Medienlandschaft beitragen. Von didaktischer Relevanz ist es, die Texte, die die Medienverbünde konstituieren, als eigenständige Kunstwerke zu verstehen, welche zeit- und kulturreflexive Interpretationen eines Referenztextes darstellen.Der Reiz dieser Transformationen für das Lernen besteht darin, dass sie in einem multimodal ausgerichteten Unterricht eingesetzt werden können. In diesem Fall werden sowohl Prätextals auch Transformation verwendet, sodass beide Medien zum Einsatz kommen und das Synergiepotential von Text- wie auch Bild-/Multimedium gleichermaßen genutzt wird. Das stellt zudem auch Anschlüsse für sprachliches, kulturelles und medienreflexives Lernen bereit. Dieser Band geht von konkreten Medienverbünden aus, die in theoretische Zusammenhänge eingebettet werden und didaktische wie methodische Anschlüsse für die Gestaltung von Lehren bzw. Lernen ermöglichen. Im Zentrum der Beiträge steht die Kommentierung der intermedialen Zusammenhänge und ihrer Potenziale für Vermittlungs- bzw. Erwerbsprozesse des Deutschen als Fremd- oder Zweitsprache. Der Band wird herausgegeben von Christine Arendt (Lektorin an der Katholischen Universität Mailand und Vertragsprofessorin an der Universität Mailand), Tristan Lay (Lecturer in Germanic Studies an der Universität Sydney) und Dieter Wrobel (Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Würzburg).