Mittelalterliche Dichtung ist weitgehend der Mündlichkeit verpflichtet: sie wird bis ins späte Mittelalter mündlich vorgetragen, vielfach mündlich überliefert und durch Spielleute verbreitet, und sie ist häufig in Form und Herkunft in mündlichen Dichtungstraditionen verankert. Obwohl in der mediävistischen Forschung Fragen der Mündlichkeit und der vielfältigen Beziehungen zwischen Oralität und Schriftlichkeit intensiv diskutiert werden, fehlte es lange Zeit an einer übergreifenden, handbuchartigen Darstellung. Ein internationales Mediävisten-Team bietet in diesem Buch eine fundierte Diskussion theoretischer Fragen von der 'oral poetry'-Forschung bis zu neueren performanz-orientierten Ansätzen sowie ausführliche Erörterungen einzelner literarischer Traditionen und Gattungen. Ein besonderes Anliegen des Buchs ist die Gesamtschau mittelalterlichen Dichtens auch über die Grenzen Europas hinaus, mit Kapiteln zu altgermanischen, romanischen, mittelhochdeutschen, mittelenglischen, keltischen, griechisch-byzantinischen, russischen, hebräischen, arabischen, persischen und türkischen literarischen Traditionen. Das Buch will eine verlässliche Orientierung für Studierende und Wissenschaftler in den verschiedenen mediävistischen Disziplinen bieten.
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