Die Medizin ist wegen ihrer wachsenden Komplexität immer stärker auf sprachliche Vereinfachung und Analogien - kurz: auf Metaphern - angewiesen. Diese können dabei eine Wirkungsmacht entfalten, die unterschiedlich wohltuende oder abträgliche Konsequenzen für ihre Rezipienten haben. Ausgehend von wissenschaftstheoretischen Ansätzen, welche den Konstruktionsaspekt von Erkenntnis hervorheben, wird diese Wirkungsmacht der Metaphern untersucht. Mit welcher Absicht Metaphern verwendet werden, welche nichtbeabsichtigten Funktionen, Missverständnisse und Kommunikationsfallen mit ihnen einhergehen, welches gesellschaftlich relevante Selbstbild der Medizin durch sie erzeugt wird und wie man unerwünschten Folgen der Metapherndeutung vorbeugen kann, veranschaulicht dieses Buch und formuliert Vorschläge für den Gebrauch von Sprachbildern im medizinischen Diskurs.