Wenn der Mainzer Fastnachter Rudi Henkel ein Weihnachtsbuch schreibt, dann kann es schon passieren, dass Weihnachten und die Fastnacht in manchen Texten eine unerwartet enge Verbindung eingehen. Zum Beispiel dann, wenn arme Leute aus der Not eine Tugend machen und ihren mickrigen Weihnachtsbaum statt mit Kugeln mit Fastnachtsorden und Plakettchen schmücken. Oder wenn der Chor der Engel im Himmel unter der Stabführung eines Hofsängers probt - ja, was wohl? richtig: - "So ein Tag, so wunderschön wie heute".
In allen Texten aber spielt Mainz eine Hauptrolle: Einerlei, ob Rudi Henkel die wahre Geschichte der drei Weisen erzählt oder von einem Ehepaar auf Mallorca, das am Heiligabend plötzlich große Sehnsucht nach Mainz bekommt.
Rudi Henkel schreibt temporeich und mit viel Witz, vergisst dabei aber auch nicht die leiseren, die besinnlicheren Töne: Meenzer Weihnacht - Weihnacht mit Herz und Humor!
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In allen Texten aber spielt Mainz eine Hauptrolle: Einerlei, ob Rudi Henkel die wahre Geschichte der drei Weisen erzählt oder von einem Ehepaar auf Mallorca, das am Heiligabend plötzlich große Sehnsucht nach Mainz bekommt.
Rudi Henkel schreibt temporeich und mit viel Witz, vergisst dabei aber auch nicht die leiseren, die besinnlicheren Töne: Meenzer Weihnacht - Weihnacht mit Herz und Humor!
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2006Hofsänger unter himmlischen Scharen
Kalendarisch gesehen liegt der Heilige Abend zwischen zwei Fastnachtsterminen, der Verkündung des närrischen Grundgesetzes am "Elften im Elften" und Rosenmontag als Höhepunkt der Straßenfastnacht. Ansonsten, so sollte man meinen, hat Weihnachten mit der fünften Jahreszeit wenig zu tun. Wer das jüngst erschienene Büchlein "Meenzer Weihnacht" liest, wird eines Besseren belehrt. Rudi Henkel, Ehrenpräsident des Mainzer Carneval-Vereins, weiß Geschichten zu erzählen, in denen der weihnachtliche Lichterglanz vierfarbbunt zu schimmern beginnt.
Manchmal ist die Verbindung auch aus der Not geboren, etwa beim "Schambes", der sich keinen Schmuck für sein mickriges Christbäumchen leisten kann. Erfinderisch wie er ist, nimmt er statt dessen Orden und Plakettchen. Im Gedicht vom "Engelschor" erfährt der Leser, daß immer nur Halleluja und Hosianna sogar den göttlichen Heerscharen auf den Geist geht. Deshalb studieren sie - unter Anleitung eines Mainzer Hofsängers - einen neuen Choral ein. Das Ergebnis ist so überzeugend, daß sogar Petrus zur Auffassung gelangt, daß "ein Tag, so wunderschön wie heute" nie vergehen sollte.
Etwa die Hälfte der Anekdoten und Verse des Büchleins hat fastnachtliche Bezüge, aber alle kreisen um die Weihnachtszeit und um Henkels Heimatstadt Mainz. Der Autor erinnert sich an seine Kindheit, als eine Straße in Weisenau zur Rodelbahn wurde, an Erlebnisse auf dem Weihnachtsmarkt, im Kreis der Familie oder bei der Christmette im Dom. Ans Herz geht die Geschichte zweier Soldaten, die im Jahr 1828 aufeinandertreffen, als Mainz Festung des Rheinischen Bundes war. Um Schlägereien zwischen den Preußen und Österreichern zu vermeiden, wurde die Stadt geteilt. Nördlich der Ludwigsstraße durften die einen, südlich davon die anderen ausgehen. In jener Weihnachtsnacht aber, die Henkel beschreibt, spielten Grenze und Herkunft keine Rolle mehr.
MATTHIAS TRAUTSCH
"Meenzer Weihnacht", von Rudi Henkel, 80 Seiten, Leinpfad-Verlag, Ingelheim 2006, kostet 8,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kalendarisch gesehen liegt der Heilige Abend zwischen zwei Fastnachtsterminen, der Verkündung des närrischen Grundgesetzes am "Elften im Elften" und Rosenmontag als Höhepunkt der Straßenfastnacht. Ansonsten, so sollte man meinen, hat Weihnachten mit der fünften Jahreszeit wenig zu tun. Wer das jüngst erschienene Büchlein "Meenzer Weihnacht" liest, wird eines Besseren belehrt. Rudi Henkel, Ehrenpräsident des Mainzer Carneval-Vereins, weiß Geschichten zu erzählen, in denen der weihnachtliche Lichterglanz vierfarbbunt zu schimmern beginnt.
Manchmal ist die Verbindung auch aus der Not geboren, etwa beim "Schambes", der sich keinen Schmuck für sein mickriges Christbäumchen leisten kann. Erfinderisch wie er ist, nimmt er statt dessen Orden und Plakettchen. Im Gedicht vom "Engelschor" erfährt der Leser, daß immer nur Halleluja und Hosianna sogar den göttlichen Heerscharen auf den Geist geht. Deshalb studieren sie - unter Anleitung eines Mainzer Hofsängers - einen neuen Choral ein. Das Ergebnis ist so überzeugend, daß sogar Petrus zur Auffassung gelangt, daß "ein Tag, so wunderschön wie heute" nie vergehen sollte.
Etwa die Hälfte der Anekdoten und Verse des Büchleins hat fastnachtliche Bezüge, aber alle kreisen um die Weihnachtszeit und um Henkels Heimatstadt Mainz. Der Autor erinnert sich an seine Kindheit, als eine Straße in Weisenau zur Rodelbahn wurde, an Erlebnisse auf dem Weihnachtsmarkt, im Kreis der Familie oder bei der Christmette im Dom. Ans Herz geht die Geschichte zweier Soldaten, die im Jahr 1828 aufeinandertreffen, als Mainz Festung des Rheinischen Bundes war. Um Schlägereien zwischen den Preußen und Österreichern zu vermeiden, wurde die Stadt geteilt. Nördlich der Ludwigsstraße durften die einen, südlich davon die anderen ausgehen. In jener Weihnachtsnacht aber, die Henkel beschreibt, spielten Grenze und Herkunft keine Rolle mehr.
MATTHIAS TRAUTSCH
"Meenzer Weihnacht", von Rudi Henkel, 80 Seiten, Leinpfad-Verlag, Ingelheim 2006, kostet 8,90 Euro.
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