Nirgendwo ist das perfekte Verbrechen so einfach wie auf hoher See. Zwei Drittel der Erdoberfläche bestehen aus Wasser. Der allergrößte Teil der internationalen Gewässer ist weitgehend rechtsfreier Raum. In vielen Fällen keiner nationalen Strafjustiz unterworfen. Und wenn doch, gibt es nachts auf menschenleeren Decks keine Zeugen oder die Wellen verschlucken Opfer und Beweise. Lagern sie in unendlicher Tiefe. Oder erweichen jede Beweiskraft. Geplant werden die Verbrechen meist an Land. In Häfen, an romantischen Stränden, in menschenleeren Buchten. Was lag also näher, als eine Anthologie mit maritimen Kurzgeschichten - rund um Kutter, Küsten und Kanaillen. Und was lag näher, als die Honorare für die Texte jenen zukommen zu lassen, die Menschen auf hoher See zu Hilfe kommen. Bei Wind und Wetter. Jahrein und Jahraus. Ob verunglückt oder Opfer einer Gewalttat. Rund 2000 mal im Jahr fahren Männer und Frauen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger raus auf Nord- und Ostsee um Leben zu retten - längst nicht mehr nur die von Schiffbrüchigen. Auch die von verunglückten Seeleuten, Fischern oder Wassersportlern, von Kranken, Verletzten oder Opfern, wodurch auch immer. Freiwillig, unabhängig und finanziert nur durch Spenden. Die Autoren dieses Buches unterstützen dies gemeinsam mit dem Verlag aus großer Überzeugung.