Als ich dieses Buch angefangen habe, hatte ich hohe Erwartungen. Da ich seit meiner Kindheit das Meer und alles, was darin lebt, liebe, hatte ich mich wirklich darauf gefreut, solch ein Thema einmal in einem Buch umgesetzt zu sehen. Ich wollte damals sogar Meeresbiologin werden (well, close enough!
^^). Und eins vermittelt dieses Buch wirklich ohne Frage: die Liebe zum Meer. Man merkt, dass die…mehrAls ich dieses Buch angefangen habe, hatte ich hohe Erwartungen. Da ich seit meiner Kindheit das Meer und alles, was darin lebt, liebe, hatte ich mich wirklich darauf gefreut, solch ein Thema einmal in einem Buch umgesetzt zu sehen. Ich wollte damals sogar Meeresbiologin werden (well, close enough! ^^). Und eins vermittelt dieses Buch wirklich ohne Frage: die Liebe zum Meer. Man merkt, dass die Autorin ein unglaublich großes Wissen über das Meer und seine Bewohner hat und dass es ihr ein großes Anliegen ist, ihren Lesern Respekt und Ehrfurcht dem Meer gegenüber zu vermitteln. Größtenteils schafft sie das auch, allerdings hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, eine Abhandlung über diese Themen zu lesen, besonders, wenn ein Protagonist leicht belehrend einen längeren Monolog über ein Meereslebewesen oder ähnliches hielt. Das störte mich jedoch nicht ganz so.
Was mich viel mehr störte, waren einige Ungereimtheiten und stolprige Formulierungen, die die Autorin benutzte. Für manch einen mögen das nur Kleinigkeiten sein, aber mich hat es immer wieder ein bisschen genervt beim Lesen. Einige Beispiele: In einer Szene sprechen Maya und Christopher über seine Haut (diese schimmert wie bei Tiefseefischen). Maya möchte einen Vergleich mit Tintenfischen ziehen und fragt Christopher (wohlgemerkt: er ist Meeresbiologe!) in diesem Zusammenhang: "Kennst du Sepien?" (S. 111). Ich meine, diese Frage ist so überflüssig wie sie nur sein kann, wenn ein Meeresbiologe den anderen Meeresbiologen fragt. Dann sind da Formulierungen wie "Zum guten Glück..." (statt "zum Glück") oder ein Wort wie "Schicksalsgefühl" (Was zum Teufel soll das sein?!), die mir immer wieder aufstoßen. Auch einigen Geschehnissen fehlt die Logik, besonders unlogisch fand ich die Erklärungen zu Christophers Verwandlungen: Manchmal kann er es steuern, ob er sich in einen Meermann (also mit Fischschwanz und so weiter) verwandelt, und manchmal eben nicht. Wie, wann, warum das so ist, wird nie wirklich erklärt.
Leider wurde ich auch mit den Figuren nicht warm, sie blieben mir alle fern, warum auch immer. Christopher war mir suspekt, Maya zu chaotisch und egoistisch und auch die Nebenfiguren konnte ich leider nicht ins Herz schließen. Dass Christopher und Maya sich Hals über Kopf verlieben, versteht sich von selbst, auch das war leicht unglaubwürdig, wenn auch nicht ganz so schlimm, wie in manch anderen Büchern.
Und das alles, obwohl Britta Strauss ein paar wirklich gute Ansätze hat. Die Story an sich ist ausgefallen und noch nicht so oft dagewesen. Ihr Schreibstil ist in einigen Passagen geradezu poetisch, besonders, wenn sie das Meer und seine Bewohner beschreibt, was mir sehr gefallen hat. Man konnte sich dann manchmal nur wünschen, selbst einmal neben einem riesigen Wal zu schwimmen oder die Wunder der Tiefsee zu bewundern.
Britta Strauss' Botschaft, dass man das Meer schützen und bewahren muss, die Umwelt nicht für selbstverständlich nehmen darf und man manchmal einfach innehalten und die Natur bewundern soll, ist jedoch eine Botschaft, die ich unterstützen kann. Die Schwächen des Buches bleiben dennoch bestehen, deswegen kann ich dem Buch nur 3 von 5 Sternen geben.