Die Weite des Weinviertels birgt im Untergrund eine reiche geologische Vergangenheit. Ausgehend von 600 Millionen Jahre alten Graniten, auf denen die Retzer Windmühle steht, bis hin zur jüngsten geologischen Ablagerung, dem eiszeitlichen Löss, beschreiben die Autoren die Entstehung der Landschaft des Weinviertels. Schicht für Schicht werden die kilometerdicken Ablagerungen der einstigen Meere für den Leser dokumentiert. Eine überaus reiche Suite von Muscheln und Schnecken aus Sand und Tongruben wie auch Weinkellern zeugt von tropischem Klima und Meeresverbindungen, die vom Weinviertel bis zum Indopazifik im Osten reichten. Sturmfluten und Tsunamis sind hier ebenso überliefert wie dunkle Tiefseeablagerungen.Krokodile, das weltgrößte Austernriff bei Stetten, Seekühe und Delfine sind Zeugen des maritimen Weinviertels. Gigantische Deinotherien (Hauerelefanten) und riesige Mammuts waren in der geologischen Neuzeit am Land unterwegs. Falkenstein und Staatz, die Nexinger Wand und das Bullendorfer Mammut sind Themen dieses Buches.Neben der geologischen Entwicklung der Landschaft und der Geschichte der einstigen Lebewesen befassen sich eigene Kapitel mit angewandten Themen, die für den Alltag weit über das Weinviertel hinaus Bedeutung haben. Das sind die Erdöl- und Erdgasvorkommen, die Baugesteine, (mögliche) Erdbeben und die weit mehr als 1000 historischen Ziegelöfen und Lehmabbaue.Zahlreiche Rekonstruktionen, paläogeografische Karten und Fossilbilder ergänzen dieses Werk, das die kaum beachtete Vielfalt des geologischen Untergrundes mit seinen Querverbindungen in den Alltag lebendig vor Augen führt.