Gefühle
„Ich verstehe gar nichts, doch jetzt lächelt Nik nur für mich, und in meiner Brust beginnt es zu kribbeln, als hätte sich dort ein ganzes Bienenvolk eingenistet.“
„Mehr, als du denkst“ ist ein Liebesroman von Maja Overbeck. Er erschien im Mai 2022 im Kampenwand Verlag und ist in sich
abgeschlossen.
Marie hat Geburtstag. Doch entgegen ihrer romantischen Vorstellung, mit ihrem Mann…mehrGefühle
„Ich verstehe gar nichts, doch jetzt lächelt Nik nur für mich, und in meiner Brust beginnt es zu kribbeln, als hätte sich dort ein ganzes Bienenvolk eingenistet.“
„Mehr, als du denkst“ ist ein Liebesroman von Maja Overbeck. Er erschien im Mai 2022 im Kampenwand Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Marie hat Geburtstag. Doch entgegen ihrer romantischen Vorstellung, mit ihrem Mann ein gemeinsames Wochenende zu zweit zu verbringen, hat dieser ein Wochenende im Kreis der Familie geplant. Als Überraschungsgast taucht dann auch noch Nik, ein alter Freund von Marie und Leo, auf und als ob das nicht alles schon genug wäre, muss Leo auch noch überstürzt wieder abreisen. Marie bleibt also mit ihren Gästen und vielen verwirrenden Gefühlen allein zurück…
Der Einstieg in Maja Overbecks neusten Roman gelingt dank einem lockeren und leichten Schreibstil sowie einer guten Prise Humor sehr einfach. Ich konnte mich sehr schnell in die Handlung einfinden und habe die Seiten dann auch nur so verschlungen.
Marie als Protagonistin wirkte auf mich zunächst sehr steif und irgendwie spießig, ein wenig unnahbar. Im Verlauf der Geschichte konnte ich mich dann aber immer besser mir ihr anfreunden und habe sie schließlich auch in mein Herz geschlossen. Gerade die Vergangenheits-Marie war mir sehr sympathisch. Sie ist eine Frau, die eigentlich weiß was sie will, gleichzeitig aber auch schnell aufgibt und sich häufig nicht durch Schwierigkeiten „durchbeißt“. An der Seite ihres Mannes Leo managt sie mittlerweile Familienleben und Alltag, hat aber ansonsten nichts, für was sie wirklich brennt. Leider hat auch die Liebe zu Leo in den letzten Jahren irgendwie nachgelassen und das Feuer ihrer Beziehung ist scheinbar erloschen. Vielmehr herrschen Missgunst und Streitigkeiten vor und die von Leo geplante Überraschungsfeier ist für Marie eher eine große Enttäuschung. Daher verwundert es natürlich auch nicht, dass der überraschend auftauchende Nik Maries Gefühle völlig durcheinander bringt…
Zunächst dachte ich, dass die Handlung wie ein klassischer Liebesroman verlaufen würde und malte mir sehr schnell aus, wie das Ende wohl aussehen würde. Dann überraschte mich die Handlung aber doch und überzeugte mit einer Bodenständigkeit und Authentizität, die mich wirklich begeistert hat! Die wirklich flüssige und zu Herzen gehende Geschichte kommt ohne große Dramen daher und das, obwohl sie so einige pikante Themen anschneidet. Alte Liebe, Fremdgehen, Trennung – doch alles ohne Überdramatisieren, ohne übertriebenen Streit oder gar Hass und dadurch mit einer wichtigen Botschaft: Wenn man über die Dinge spricht, an Freundschaften festhält, auf sein Herz hört und vielleicht noch verzeihen kann, dann kann einen das viel weiterbringen als Egoismus und Eifersucht.
Dies hat mir sehr gefallen, denn hiermit folgt Maja Overbeck keinesfalls den klassischen Verläufen vergleichbarerer Romane und erzählt eine besonnene, gefühlvolle und für mich authentische Liebesgeschichte, die mir sehr gefallen hat.
Durch zwei wechselnde, verschiedene Zeitebenen - damals und heute - lernt man die Figuren zu unterschiedlichen Lebensphasen kennen und versteht nach und nach, welche Gefühle der Einzelne mit sich herumträgt. Die Handlungen der Figuren sind durch die wechselnde personale Erzählperspektive gut nachvollziehbar dargestellt.
Die Geschichte in der Vergangenheit hat mir insgesamt ein wenig besser gefallen, insgesamt passiert hier aber auch irgendwie mehr und die Story ist, passend zum Alter der Figuren, auch irgendwie aufregender. Obwohl mir aber die Vergangenheit ein wenig besser gefallen hat, besticht gerade die Gegenwart durch die solide und unaufgeregte, dabei aber keinesfalls langweilige Handlung!
Etwas anstrengend fand ich die regelmäßig eingebauten englischen Begriffe –„What?!“ – die für mich, obwohl sie zum Handlungsort der Vergangenheit passen, irgendwie nicht in einen deutschen Roman gehören. Dieses Denglisch stört mich aber auch im normalen Sprachgebrauch und i