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8 Kundenbewertungen

Das Beste kommt doch noch ...
Ich heiße Gabi König. In sechs Monaten werde ich sechzig. Meine Töchter sind aus dem Haus, nur Maxi, der Jüngste, streckt seine Füße noch unter unseren Tisch.
Horst ist Lehrer und geht bald in den Ruhestand. Er möchte, dass ich aufhöre zu arbeiten und wir dann mit dem Wohnmobil durch die USA touren. Ich bin mir nicht sicher, ob Dauerferien unserer Ehe bekommen. Keinen «Papa ante Portas» bitte! Außerdem macht mir die Arbeit als Buchhändlerin Spaß. Auch wenn unser Filialleiter meine Klassikerabteilung für unrentables Gedöns hält und mich immer öfter in die…mehr

Produktbeschreibung
Das Beste kommt doch noch ...

Ich heiße Gabi König. In sechs Monaten werde ich sechzig. Meine Töchter sind aus dem Haus, nur Maxi, der Jüngste, streckt seine Füße noch unter unseren Tisch.

Horst ist Lehrer und geht bald in den Ruhestand. Er möchte, dass ich aufhöre zu arbeiten und wir dann mit dem Wohnmobil durch die USA touren. Ich bin mir nicht sicher, ob Dauerferien unserer Ehe bekommen. Keinen «Papa ante Portas» bitte! Außerdem macht mir die Arbeit als Buchhändlerin Spaß. Auch wenn unser Filialleiter meine Klassikerabteilung für unrentables Gedöns hält und mich immer öfter in die Abteilung «Horror und Vampire» verbannt.

Tja, so schlingere ich im Zickzackkurs durch diese Monate: Ich lasse mich zu einem Campingurlaub in Italien überreden, mir von einem Bestseller schreibenden Pater ins Dekolleté schauen, lerne viel über Wein und das Liebesleben des Bielefelder Sanitärhandels, stehe plötzlich meiner alten Jugendliebe gegenüber.

Und ich treffe eine Entscheidung.

Autorenporträt
Die promovierte Historikerin Ingeborg Seltmann ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Sie hat mehrere Jahre an der Universität in Forschung und Lehre gearbeitet und ist seit vielen Jahren als Museumspädagogin im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg beschäftigt. Ingeborg Seltmann hat sich als Autorin von Fachbüchern einen Namen gemacht, bevor sie Romane schrieb.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.07.2014

Horst ist ja so unsensibel
Ein Frauenroman, den auch Männer lesen können
Das Buch läuft wie ein Countdown. Noch 190 Tage sind es, dann wird Horst, Gabis Mann, Lehrer für Englisch und Geografie, in den Ruhestand gehen. Da freut er sich schon sehr drauf, denn es langt ihm, jedes Jahr neuen Schülern, die Caracas für die Hauptstadt von Argentinien halten, eine Vier minus geben zu müssen. Endlich wird er mehr Zeit für seine Frau haben! Da kann er sie zum Beispiel im Haushalt entlasten – eine Aussicht, die Gabi, die noch im Berufsleben steht, als blanken Horror empfindet. Sie arbeitet in einer großen Buchhandelskette und verteidigt verbissen die Insel ihrer Klassiker-Abteilung gegen die Flut von Ratgebern und Trost-Schokolade.
  Dann gibt es da noch den bestsellernden Pater Engelmar, der mit ihr gern ein klösterliches Kochbuch bebildern würde, wobei er ihr raunend gesteht, einmal noch möchte er für sie Karl-Heinz heißen, wie früher, bevor er sein Gelübde ablegte . . . Auch andere Verlockungen treten an Gabi heran, und das, obwohl sie demnächst sechzig und Oma wird. Und Horst ist ja so unsensibel! Immerhin absolviert das Paar einen romantischen Kurzurlaub in Sylt. „Horst hatte seine blauen Tabletten dabei, und so kam es zum Äußersten.“
  Ingeborg Seltmann hat einen überaus amüsanten Unterhaltungsroman verfasst. Den aufgekratzten Ton, den man häufig bei Büchern mit hohen Anteilen von Rosa und Hellblau auf dem Cover findet, meidet sie. Ihre Heldin hat außer Prosecco und Schuhekauf (das schon auch) doch noch andere Dinge im Kopf, sie trägt Verantwortung und steht an einer ernsten Schwelle. Es ist ein emotional starkes Buch.
  Ungewöhnliche Dinge geschehen hier eher nicht, dafür fällt ein scharfer Blick auf die gewöhnlichen. Natürlich erweist sich, als es drauf ankommt, doch Horst als der Fels in der Brandung und nicht der heuchlerische Pater Engelmar. Als der Countdown auf null Tage heruntergezählt ist, stellen Gabi und der Leser überrascht fest, dass dies kein Happy End bedeutet – die Phase der eigentlichen Prüfung und Bewährung geht jetzt erst los. Aber so macht es ja auch die klassische Liebeskomödie, wenn am Schluss die Hochzeitsglocken klingen und der Vorhang fällt.
BURKHARD MÜLLER
Ingeborg Seltmann: Mehr Zeit mit Horst. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2014, 301 Seiten, 9,99 Euro.
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Ingeborg Seltmann hat einen überaus amüsanten Unterhaltungsroman verfasst. Ein emotional starkes Buch. Süddeutsche Zeitung