Mit der Entwicklung des Paradigmas der menschlichen Entwicklung im Jahr 1990 hat sich sowohl auf der Forschungsagenda als auch bei der Formulierung der Politik ein Wechsel von der monetären Armut zur multidimensionalen Armut vollzogen. In der Millenniumserklärung 2000 wurde die Notwendigkeit betont, die Armut in all ihren Formen zu bekämpfen, und die Verflechtung der Entwicklungsziele hervorgehoben. In jüngerer Zeit hat das UNDP im Jahr 2010 den multidimensionalen Armutsindex (MPI) veröffentlicht und vorgeschlagen, die wachsende Armut und Ungleichheit beim Stand der menschlichen Entwicklung anhand des MPI zu messen. Das Ziel dieser Untersuchung ist sowohl methodischer als auch empirischer Natur. Das methodische Ziel besteht darin, die multidimensionale Armut zu messen, und das empirische Ziel besteht darin, den Zustand der reproduktiven und kindlichen Gesundheit unter multidimensional armen Haushalten anhand von Einheitsdaten aus dem National Family Heath Survey 3 (NFHS 3) zu verstehen. Die multidimensionale Armut wird in drei Schlüsselbereichen der menschlichen Entwicklung gemessen, nämlich Gesundheit, Wissen und Lebensstandard. Die reproduktive und kindliche Gesundheit wird im Hinblick auf Schwangerenvorsorge, Mütterbetreuung, Verwendung von Verhütungsmitteln, Durchimpfung von Kindern, Säuglingssterblichkeit und Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren gemessen.