"Normalcy is a vestigial concept left in medicine from its unscien tific era. " Dieser Satz des bekannten Medizintheoretikers E. A. Murphy aus dem Jahre 1966 gibt fur eine Normbereichstheorie wenig AnlaB zur Hoffnung, trotzdem spielen in der wissenschaftlichen wie in der prak tischen Medizin bis zum heutigen Tag Vorstellungen uber "Normalitat" eine herausragende Rolle. Die Versuche, "Normalitat" durch "Norm" Bereiche zu definieren, sind inzwischen glucklicherweise eher zu Ra ritaten geworden, andererseits hat sich auch eine nicht nur inter-, sondern auch intra-individuelle Betrachtungsweise durchgesetzt, denn, wie es Immanuel Kant formuliert, "ein jeder hat eine andere Art, ge sund zu sein". Aus diesen unterschiedlichen Gesichtspunkten liiBt sich auch bereits der Stellenwert der statistischen Normbereiche in der Medizin charakterisieren: Diese sollten dem diagnostizierenden Arzt Orientierungs- und Entscheidungshilfe bieten, keinesfalls aber als ein autonomes BeurteilungskriteriumaufgefaBt werden. Die Mathematische Statistik wurde durch eine Arbeit von W. A. Shew hart aus dem Jahre 1931 zu einer Untersuchung des Normalitatsbegrif fes angeregt und beschaftigt sich seit der grundlegenden Arbeit von S. S. Wilks, die 1941 in den Annals of Mathematical Statistics publi ziert wurde, eingehender mit dieser Thematik. Die Diskussion der Norm- oder Toleranzbereiche wurde seit diesen frUhen Arbeiten von der in der Statistik bekannten Unterscheidung in parametrische und nicht - parametrische ("verteilungsfreie") Methoden gepragt. In der Medizin und Biologie scheint eine nicht - parametrische Betrachtungs weise, die auf Voraussetzungen spezieller Verteilungsformen verzich tet, eher angemessen zu sein als eine parametrische Behandlung, so daB die erst ere Gegenstand der vorliegenden Abhandlung sein solI.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.