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Das dramatische Leben eines wahren Gentlemen-Verbrechers: voller Finten, Spleens und Verrücktheiten
Hoteldieb, Hochstapler, Glücksspieler. Georges Manolescu, um 1900 eine Weltberühmtheit, gebot über alles, was es braucht, um die Welt im großen Stil zu betrügen: gutes Aussehen, Charme, Geistesgegenwart, 1-A-Manieren, Chuzpe und «ein elastisches Gewissen». Als falscher Fürst Lahovary steckte er alle und alles in die Tasche, betörte die Schönen und Reichen und brachte es sogar zu künstlerischen Ehren: Thomas Mann setzte ihm mit dem «Felix Krull» ein weltliterarisches Denkmal, und Ernst…mehr

Produktbeschreibung
Das dramatische Leben eines wahren Gentlemen-Verbrechers: voller Finten, Spleens und Verrücktheiten

Hoteldieb, Hochstapler, Glücksspieler. Georges Manolescu, um 1900 eine Weltberühmtheit, gebot über alles, was es braucht, um die Welt im großen Stil zu betrügen: gutes Aussehen, Charme, Geistesgegenwart, 1-A-Manieren, Chuzpe und «ein elastisches Gewissen». Als falscher Fürst Lahovary steckte er alle und alles in die Tasche, betörte die Schönen und Reichen und brachte es sogar zu künstlerischen Ehren: Thomas Mann setzte ihm mit dem «Felix Krull» ein weltliterarisches Denkmal, und Ernst Lubitsch huldigte ihm in der Filmfigur des Juwelendiebs «Gaston Monescu». Seine Memoiren waren Manolescus wohl raffiniertester Clou. Hier erfährt man amüsiert, mit welchen Bluffs sich der arme Schlucker aus der rumänischen Provinz in schwindelnde Höhen empormogelte. Zugleich verspottet der «Jahrhunderthochstapler» (Peter Sloterdijk) aber die Adelsgläubigkeit der besseren Kreise, ihre Oberflächlichkeit und Einfalt - ein unverschämtes Lesevergnügen.

Diese Neuausgabe, die erste originalgetreue seit über hundert Jahren, vereint beide Bestsellerbände des Jahres 1905, «Ein Fürst der Diebe» und «Gescheitert. Aus dem Seelenleben eines Verbrechers».
Autorenporträt
Lahovary/Georges Manolescu, FürstFürst Lahovary (1871-1908) kam als Georgiu Mercadente Manulescu in der Walachischen Tiefebene am Fuß der Karpaten zur Welt. Mit vierzehn floh er als blinder Passagier nach Konstantinopel, betörte in Athen die griechische Königin und brach mit dreiundzwanzig nach Halifax, Chicago, San Francisco, Honolulu und Yokohama auf. Zurück in Europa, beklaute er die Hautevolee von Paris, London und Nizza, heiratete als «Fürst» von eigenen Gnaden eine deutsche Gräfin und renommierte als Boxer, Segler und Motorbootfahrer, vor allem aber als Tartüff der mondänen Welt. 1905 erschienen seine Hochstapler-Memoiren und wurden ein Sensationserfolg. Als er mit nur siebenunddreißig Jahren in Mailand starb, hinterließ er zwölf Anzüge, vierzig Seidenhemden, zehn Paar Lackschuhe und einen gefälschten Adelsbrief.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Auf fröhliche Weise angetan ist Rezensent Christoph Schröder von den beiden Lebensbeschreibungen - der ursprünglichen und einer auf Betreiben des Verlegers Langenscheidt zum Künstler-Roman umgeschriebenen Memoiren - des Hochstaplers Georges Manolescu alias Fürst Lahovary. Zwar stören den Kritiker einige allzu kleinteilig-besorgten Anmerkungen und "große Literatur" liege hier durchaus auch nicht vor. Dafür wird er jedoch entschädigt durch ein durchgängig aus Hochstapler-Perspektive erzähltes Leben, das ohne jedes "Unrechtsbewusstsein" auskam. Dass es darin auch eine verlassene Ehefrau mit Kind gab, hat den Rezensenten offensichtlich weniger beeindruckt als die Tatsache, dass der Hochstapler auf Waffen immer verzichtet hat - und bei seinem Tod vierzig Seidenhemden hinterließ.

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»Der Lesegenuss dieses Buches besteht (...) darin, sich über Manolescus naive Umwelt zu amüsieren, die immer wieder auf dessen schönen Schein und seine Redegewandtheit hereinfällt.« Ruhr Nachrichten, Andreas Schröter
Rezensent Alain Claude Sulzer schwelgt in den Memoiren des Meisterdiebes und Hochstaplers Georges Manolescu. Wer nun genau die Autobiografie geschrieben hat bzw. welchen Anteil Paul Langenscheidt daran hat, ist naturgemäß nicht so ganz sicher, erklärt Sulzer mit einem Schmunzeln. Die kriminelle Karriere Manolescus zieht ihn jedenfalls in ihren Bann, dazu muss der Leser gar nicht wissen, dass Manolescu Vorbild für den "Felix Krull" war, findet Sulzer, es genügt, sich dieses Leben nacherzählen zu lassen und Thomas Sprechers Nachwort zu lesen.

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