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Produktdetails
  • Verlag: Rotbuch Verlag
  • 1998.
  • Seitenzahl: 133
  • Deutsch
  • Abmessung: 245mm
  • Gewicht: 374g
  • ISBN-13: 9783880226531
  • ISBN-10: 3880226539
  • Artikelnr.: 07275294
Autorenporträt
Nagib Machfus, geb. am 11.12.1911 als Sohn einer Kleinbürgerfamilie in Kairo, entschied sich schon bald nach dem Studium für das Schreiben. Er hat alle Elemente der volkstümlichen Erzählkunst in seine Werke aufgenommen und ist der eigentliche 'Vater des ägyptischen Romans'. Sein Lebenswerk, das an die vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen umfasst, gehört längst zur Weltliteratur. 1988 wurde ihm als einem der bedeutendsten arabischen Autoren der Gegenwart der Nobelpreis für Literatur verliehen. Er starb 2006.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.08.1998

Ferne

"Mein Ägypten" von Nagib Machfus. Mohammad Salmawy im Gespräch mit dem Nobelpreisträger. Fotografien von Gilles Perrin. Rotbuch Verlag, Hamburg 1998. 133 Seiten. Broschiert, 28 Mark.

Die Kombination von Wasser- und Sauerstoff ergibt ein neues Produkt. Gleichsam münden römische, griechische, persische und koptische Einflüsse in eine eigenständige ägyptische Kultur. Der Schriftsteller Mohammad Salmawy unterhielt sich vierzig Stunden lang mit dem ägyptischen Literaturnobelpreisträger Nagib Machfus. Gesprächsfetzen, Aphorismen und Kindheitserinnerungen gewähren schlaglichtartige Einblicke in das Straßenleben und Kameltreiben der alten Kairoer Viertel. Die sinnlichen Fotografien von Gilles Perrin zeigen Charaktergesichter des Landes: Gassengören, Schlangenfänger, Nilfischer, Hufschmiede, Rosenverkäufer, Wasserpfeifenraucher. Ägypten ist für Machfus die "Wiege der Zivilisation", eine Konzentration der Menschheitsgeschichte am Schnittpunkt der drei Kontinente. Der schmale Uferstreifen habe den Monotheismus hervorgebracht, die Kunst, die Wissenschaft, den Staat, die Mumien und die Moral. Trotz der vielen Invasionen war Ägypten für Machfus nie ein besetztes Land: Kleopatra wurde Ägypterin, die Eroberer wurden erobert. Der Nil ist Quelle allen Lebens, Ankerpunkt der Seele und Treibstoff vieler Machfusscher Romane: "Der Nil ist das Älteste, ihn kann man unmöglich ignorieren." Er sei "mächtig, aber großherzig. Im Gegensatz zum Meer verrät der Nil niemanden." Ähnlich virtuos äußert sich Machfus über die Liebe: "Von Anfang an habe ich mich im Kielwasser der Frauen bewegt." Aber auch prosaischere Themen wie die Politik, die Revolutionen von 1919 und 1952 oder das Verhältnis von Wissenschaft und Philosophie ("Nach Hegel explodierte die Wissenschaft und verwies die Philosophie auf ihren Platz") plaudert Machfus mal manierlich, mal tiefsinnig an. (sg)

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