Bei frühverletzten Menschen sind belastend erlebte frühkindliche Beziehungen zu Defiziten im strukturellen Ich geworden, die in inter-nalisierten Mustern fortleben, im Verhalten, im Atem, im Körperbild, in der Bewegung. Äußere Reizüberflutung gepaart mit Vereinzelungs-möglichkeit fördern in unseren Zivilisationsgesellschaften zudem die Flucht vor der eigenen Tiefe, obwohl gerade das die Grundlage echter Lebensfreude und Lebensbewältigung wäre. Aufbau und Balance der strukturellen Ich-Kraft (synchron Atem- und Lebenskraft) sind nun zentrale basistherapeutische Anliegen. Dass der Atem für den Kontakt zur eigenen Tiefe eine zentrale Rolle spielt, ist nicht neu. Bei den willentlich unterstützen Atemtechniken bei frühverletzten Menschen scheiden sich jedoch die Geister. Dass sie durch die ihnen innewohnende strukturelle Komponente, mit Wissen angewendet, jedoch gerade bei frühverletzten Menschen ein bedeu-tendes Potential haben, versucht die vorliegende Arbeit aufzuzeigen. So ist sie auch ein Beitrag für eine Brücke zwischen sehr verschiedenen atemtherapeutischen Grundauffassungen.