Ich beschreibe, was mir fehlt, weil ich nicht glaube. Das Fehlende, der Glaube, wird als etwas beschrieben, das möglicherweise zum Leben dazugehört, eine Fehlstelle im Leben des Atheisten, der meint, dass er mit allem möglichen in seinem beruflichen und privaten Alltag besser zurecht kommen würde, wenn er glauben könnte. Aber er kann nun mal nicht. Eine Sehnsucht drückt sich aus, die ihren Gegenstand nicht aus eigener Erfahrung, von innen her kennt, ihn also von seinen Rändern her beschreibend einzukreisen sucht, ex negativo. (Die Frage lautet eher: "Wozu glauben?" als "Warum glauben?", ich nähere mich dem Gegenstand nicht als Gläubiger, der seine Glaubensgründe und deren Herkunft beschreibt, sondern als Ungläubiger, der erfährt, wozu es sinnvoll wäre, einen Glauben zu haben.) Dabei wird viel Alltägliches, Biografisches, Zeitgeschichtliches eines 1984 aus der DDR ausgereisten Texters und Vaters von acht Kindern miterzählt. Und, wie ich hoffe, so miterzählt, dass jeder dieser Texte sich zu einer stimmigen Miniatur rundet, die man vorlesen, über die man sinnieren und diskutieren kann.