„Mein bist du“ ist der erste Thriller des englischen Autor Luke Delaney, der viele Jahre im aktiven Polizeidienst verbracht hat. Und das merkt man diesem Erstling an, beschreibt er doch gerade die Polizeiarbeit sehr realistisch und gründlich. Auffällig ist dies vor allem dann, wenn er den Einsätze
und Untersuchungsmethoden – mit einigen Seitenhieben auf die filmische Darstellung in Serien wie…mehr„Mein bist du“ ist der erste Thriller des englischen Autor Luke Delaney, der viele Jahre im aktiven Polizeidienst verbracht hat. Und das merkt man diesem Erstling an, beschreibt er doch gerade die Polizeiarbeit sehr realistisch und gründlich. Auffällig ist dies vor allem dann, wenn er den Einsätze und Untersuchungsmethoden – mit einigen Seitenhieben auf die filmische Darstellung in Serien wie beispielsweise CSI – beschreibt.
Hauptfigur ist Sean Corrigan, ein Detective Inspector der Londoner Metropolitan Police mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die ihre Ursachen in seiner Vergangenheit haben, wurde er doch als Kind von seinem gewalttätigen Vater wiederholt missbraucht. Diese schrecklichen Erlebnisse führten dazu, dass er besondere empathische Fähigkeiten entwickelte, die ihm in seinem Berufsleben außerordentlich von Nutzen sind. Wenn Corrigan einen Tatort inspiziert, kann er sich in die dunklen Seiten des Täters hineinversetzen und nimmt Einzelheiten in der Umgebung wahr, die seinen Kollegen verborgen bleiben.
Als die Polizei zu einem Tatort im Südosten Londons gerufen wird, bietet sich ihnen ein schreckliches Bild: in einem Meer von Blut liegt ein ermordeter junger Mann, auf das Schrecklichste zugerichtet. Aber überraschenderweise sind in der Wohnung keinerlei Spuren zu finden, die einen Hinweis auf den Täter geben würden. Nun ist die besondere Gabe von DI Corrigan gefordert, der auch recht schnell ein Profil erstellt. Die Frage ist nur, ob es auch wirklich zutreffend ist…
Luke Delaney legt von Anfang an ein hohes Tempo vor, wenn er bereits in der Eingangssequenz den grausamen Mord in allen Einzelheiten beschreibt. In den folgenden Kapiteln wechselt er die Perspektiven zwischen DI Corrigan und dem Täter, was natürlich immer einen besonderen Reiz hat, da man an den Gedanken des Täters teilhaben kann. Allerdings hatte ich hier doch auch das eine oder andere Mal meine Probleme, denn der Autor schont seine Leser nicht, wenn er die abscheulichen Taten bis ins kleinste Detail beschreibt. Hier wäre meiner Meinung nach etwas weniger deutlich mehr gewesen, denn ich möchte nicht seitenweise lesen, wie ein Mensch brutal zu Tode gequält wird.
Dennoch animieren sowohl die wechselnden Perspektiven sowie die zahlreichen Wendungen, die die Geschichte nimmt, zum zügigen Lesen dieses spannenden Debüts. Und ich gehe mit ziemlicher Sicherheit davon aus, dass „Mein bist du“ der Auftakt einer Reihe ist und wir in Zukunft DI Corrigan noch öfter bei seinen Ermittlungen begleiten dürfen.