Was bewegt die Leute? Natürlich manche Unentschlossenheit der Kanzlerin und die Blässe des Außenministers, die Glorie um das Haupt des Karl Theodor zu Guttenberg ebenso wie die provozierenden Thesen von Thilo Sarrazin. Und auch dies geht unter die Haut: Der Versuch, Unrecht und Unmenschlichkeit in der verblichenen DDR im Nachhinein zu verkleinern oder Adolf, den Jahrtausendverbrecher, auf das Maß einer Witzfigur zu reduzieren. Diese und viele andere Fragen greift die renommierte Publizistin Sibylle Krause-Burger auf und gewinnt ihnen immer neue, ungewohnte Einsichten ab. Die Autorin ist eine Spezialistin für das Thema hinter dem Thema. Mit spitzer Feder schreibt sie gegen den Mainstream an. Ihre Kolumnen in der "Stuttgarter Zeitung" und im Berliner "Tagesspiegel" ragen weit heraus aus dem journalistischen Einerlei. Es sind politische Feuilletons und oft auch Studien zur Anatomie unserer Gesellschaft. Was die Kolumnistin über die modischen Parallelen zwischen den Schicksalen der deutschen Juden im 20. Jahrhundert und der heute in Deutschland lebenden türkischen Minderheit schreibt, räumt ein für allemal mit diesen unsinnigen Vergleichen auf. Mit Wonne piekt sie in die Luftblase der Begeisterung über den pornographischen Frühstart der Helene Hegemann, mit Verve kritisiert sie den Nachwuchsmangel im Zoo der Alphatiere. Stets trifft Sibylle Krause-Burger den Nagel auf den Kopf.