Zwei Essays über das sogenannte Mitteleuropa nennen Juri Andruchowytsch und Andrzej Stasiuk ihr literarisches Doppelportrait einer Landschaft, die sie gemeinsam durchreist haben. Zu Fuß und im Auto zwischen den Beskiden und der Bukowina unterwegs, auf polnischem, slowakischem, tschechischem, ungarischem, rumänischem und ukrainischem Territorium, erschaffen sie - Ethnographen, Kartenleser, Reporter und Dichter zugleich - ein neues Gelände: das literarische Mitteleuropa. Während Andruchowytsch den Spuren seines deutschen Urgroßvaters folgt, der vor dem Ersten Weltkrieg aus Böhmen nach Galizien kam, und die versunkene Geschichte der kleinen Metropolen entdeckt, tritt Stasiuk als wahrnehmungsbesessener, mit einem magischen Auge begabte Landvermesser auf. Ihre "Geopoetik" ist ein unentbehrlicher Beitrag zur Entdeckung des neuen Europas und zur Überwindung jener Grenze, die mit der Erweiterung der EU im Mai 2004 Polen und die Ukraine voneinander zu trennen droht.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2004Zukunft ist etwas für Dummköpfe
Juri Andruchowytsch und Andrzej Stasiuk suchen ihr Europa
Ein altes Sprichwort der Bewohner der Ebenen lautet: "Wie du dich auch drehst und wendest, der Arsch ist immer hinten." So ist es, ganz gewiß. Leidgeprüfter Fatalismus ist die Haltung des Mitteleuropäers. Von Vergangenheit beschwert, von Zukunft bedroht, liebt er die Meditationen einer tatenlosen Gegenwart.
Diese Haltung prägt jedenfalls das Buch "Mein Europa", das - anders als man bei diesem Titel denken könnte - mehr als eine Pflichtübung ist. Der Pole Andrzej Stasiuk und der Ukrainer Juri Andruchowytsch, die es sich freundschaftlich zur Hälfte teilen, haben die toten Winkel in der östlichen Mitte Europas zu ihrer ergiebigen literarischen Ressource gemacht. Im Raume die Zeit lesen - ganz im Sinn dieses Programms betreiben sie die brisanteste Heimatkunde, die derzeit zu lesen ist. Mit archäologischem Furor werden die Spuren der untergegangenen Zivilisation Mitteleuropas gesichert, die oft surreal anmutenden Welten hinter Dukla oder Iwano-Frankiwsk erschlossen.
Für Andruchowytsch, der einen der faszinierendsten Essaybände der letzten Jahre schrieb (F.A.Z. vom 8. September 2003), besitzt eine Stadt wie Lemberg mit ihrer verblichenen habsburgischen Fin-de-siècle-Schönheit phantasmagorische Qualität. Gottverlassene Bahnhöfe, wo längst kein Zug mehr abfährt, lösen bei beiden Autoren innere Ekstasen aus: verfallene Perrons zwischen endlosen Feldern, Stille, Gluthitze der Ebene. Landschaft wird zur Seelenlandschaft. Andruchowytsch verknüpft seine galizischen Raumerfahrungen mit der umhergetriebenen Historie seiner Vorfahren, mit den Reisen und Fluchtbewegungen, die sich einer todesträchtigen Historie verdanken: Ach, Mitteleuropa, bedrängt von den mörderischen Riesen Deutschland und Rußland.
Das Glück, das hier nicht zu Hause war, wurde oft in der Ferne gesucht. Andruchowytschs Urgroßvater ging nach Amerika, um dort das Geld für ein Stück Land in der Ukraine zu verdienen. Dann bestand seine ganze Zukunft jedoch in einer Straßenbahn, die ihn in Chicago überfuhr. Das will etwas sagen. Zukunft ist ein Begriff, der den Autoren zutiefst suspekt ist. "Die Zeit interessiert nur diejenigen, die hoffen, daß sich etwas verändert, also die unbelehrbaren Dummköpfe", schreibt Stasiuk. Die Ruinenseligkeit der beiden Mitteleuropäer ist auch als Reaktion auf die verhaßte zukunftsfrohe Utopie zu verstehen. Anders als manche ihrer Landsleute sind sie gegen die nostalgische Verklärung des Sozialismus ("zellenhafte Kommunalwohnungen, vierundzwanzigstündiges Schlangestehen für Seife und Grütze, Genitalienzerquetschung beim Verhör") gefeit.
Der profane Aufbauwille, egal ob mit sozialistischer oder kapitalistischer Schubkraft, tilgt die Spuren der Vergangenheit, die voller Mißerfolge, Fehler, Tragödien und Verbrechen ist. In vielen Orten Ostmitteleuropas hat man dagegen die Ruinen weiterhin vor der Nase und die Skelette unter den Füßen. Wo sie beseitigt wurden, ist ein "Zombie" namens Warschau entstanden. Man hätte diese zerstörteste Großstadt des Zweiten Weltkriegs nicht rekonstruieren sollen, findet Stasiuk. Aus den kriegsruinierten Orten ganz Polens wurden die Ziegel für das "makabre Wiederauferstehungsfest" der Hauptstadt herangeschafft. Wozu, wozu? Man solle die Dinge doch lieber "in Ruhe lassen".
Die beiden programmatischen Hinterwäldler sind in Wahrheit raffinierte, an den Reflexionskulturen von Romantik und Postmoderne geschulte Autoren, die in ihren Essays Universalpoesie betreiben: Elegie wechselt mit Ironie, Gedanke mit Beobachtung, Erzählung mit Analyse, Tagtraum mit Glosse. Sie üben sich in einem thesenstarken, assoziativen, ungesicherten Denken. "Paradoxa sollte man als Glaubensgeheimnisse akzeptieren. Sie wecken Unruhe im Denken und erzeugen ein aufregendes Gefühl von Mehrdeutigkeit", schreibt Stasiuk, der sich manchmal allerdings zu sehr auf solche Tricks verläßt: "Denn schließlich ist die Landkarte das letzte Wort und der tödliche Kuß der Ereignisse." Das mag man, je nach Laune, äußerst geistreich oder äußerst nichtssagend finden.
Am stärksten ist dieser Autor, wenn er einen dieser "hyperrealen Nachmittage" beschreibt, in weltvergessenen Orten wie Gönc, Gorlice, Medzilaborce oder Dukla, wo der schwere, monotone Wind vom Paß herabweht. Sein Mitteleuropa ist eine Anderswelt, ein neuntes Land hinter den sieben Bergen der Karpaten, wo sich jederzeit Epiphanien der Schäbigkeit ereignen können. Wie in dem kleinen Laden von Spisská Belá: "Die Tür in das dunkle, niedrige Haus stand offen und ließ gelben Schimmer nach außen dringen. Er zerrann vor der Schwelle wie eine Pfütze. Er hatte nicht die Kraft, weiter zu reichen, und vielleicht war es das, was einen an frühere Zeiten erinnerte, an etwas, das sich vielleicht in der Kindheit begeben hatte, an ein sanftes, echtes Wunder, das im besten Einvernehmen mit der Alltäglichkeit stand. Auf hölzernen Regalen standen Dosen, Schachteln, Flaschen und Säcke. Zwei schwache Glühlampen warfen einen goldenen Schimmer auf die Waren." Fast wirkt es so, als würde Peter Handke hier seine Nudeln kaufen. Es schimmert und leuchtet nur so in Stasiuks Prosabildern.
Beide Autoren geben sich antiwestlich; Stasiuk mehr als der verschmitzt urbane Andruchowytsch. Damit bedienen sie auch eine Sehnsucht hiesiger Leser, die ihre eigene seelenlose Welt voller funktionierender Dinge ein wenig satt haben. Das Geheimnis des Westens beschränkt sich für Stasiuk auf die Transsubstantialität von Coca-Cola und Pepsi. Höhnisch berichtet er von einem literarischen Symposion, wo ihm amerikanische Autoren Entwicklungshilfe darin geben wollten, "wie man Geschichten präzis und packend erzählt". Er pflegt seinen romantischen Konservatismus und trinkt als ironischer Habsburger an Kaisers Geburtstag gezielt ein paar Glas zuviel.
Wenn er dann einmal mehr feststellt, wie unpoetisch und erinnerungsabweisend die sterile Sauberkeit und Funktionalität des Westens seien und die ewigen Momente seiner Dukla-Welt dagegenhält, ist das womöglich nur haarscharf am Edelkitsch vorbeigeschrieben: "Dagegen sehe ich das weiße Kleidchen mit der Schleife und die weißen glänzenden Schühchen des kleinen Mädchens im Zug von Diljatyn nach Iwano-Frankiwsk ganz deutlich vor mir, ich sehe, wie es leichtfüßig schwebend wie ein Schmetterling die hoffnungslos verdreckte Zugtoilette betritt und nach einer Weile unberührt und unbefleckt wieder herauskommt, als hätte die Unschuld seiner fünf Jahre die Kraft, den realen Schmutz zu besiegen." Solche wundersamen mitteleuropäischen Siege über den Schmutz der Realität sind gewiß sehr schön, aber auch eine geputzte Toilette hat viel für sich.
WOLFGANG SCHNEIDER
Juri Andruchowytsch/Andrzej Stasiuk: "Mein Europa". Aus dem Polnischen und Ukrainischen übersetzt von Marin Pollack und Sofia Onufriv. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2004. 145 S., br., 9,- [Euro].
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Juri Andruchowytsch und Andrzej Stasiuk suchen ihr Europa
Ein altes Sprichwort der Bewohner der Ebenen lautet: "Wie du dich auch drehst und wendest, der Arsch ist immer hinten." So ist es, ganz gewiß. Leidgeprüfter Fatalismus ist die Haltung des Mitteleuropäers. Von Vergangenheit beschwert, von Zukunft bedroht, liebt er die Meditationen einer tatenlosen Gegenwart.
Diese Haltung prägt jedenfalls das Buch "Mein Europa", das - anders als man bei diesem Titel denken könnte - mehr als eine Pflichtübung ist. Der Pole Andrzej Stasiuk und der Ukrainer Juri Andruchowytsch, die es sich freundschaftlich zur Hälfte teilen, haben die toten Winkel in der östlichen Mitte Europas zu ihrer ergiebigen literarischen Ressource gemacht. Im Raume die Zeit lesen - ganz im Sinn dieses Programms betreiben sie die brisanteste Heimatkunde, die derzeit zu lesen ist. Mit archäologischem Furor werden die Spuren der untergegangenen Zivilisation Mitteleuropas gesichert, die oft surreal anmutenden Welten hinter Dukla oder Iwano-Frankiwsk erschlossen.
Für Andruchowytsch, der einen der faszinierendsten Essaybände der letzten Jahre schrieb (F.A.Z. vom 8. September 2003), besitzt eine Stadt wie Lemberg mit ihrer verblichenen habsburgischen Fin-de-siècle-Schönheit phantasmagorische Qualität. Gottverlassene Bahnhöfe, wo längst kein Zug mehr abfährt, lösen bei beiden Autoren innere Ekstasen aus: verfallene Perrons zwischen endlosen Feldern, Stille, Gluthitze der Ebene. Landschaft wird zur Seelenlandschaft. Andruchowytsch verknüpft seine galizischen Raumerfahrungen mit der umhergetriebenen Historie seiner Vorfahren, mit den Reisen und Fluchtbewegungen, die sich einer todesträchtigen Historie verdanken: Ach, Mitteleuropa, bedrängt von den mörderischen Riesen Deutschland und Rußland.
Das Glück, das hier nicht zu Hause war, wurde oft in der Ferne gesucht. Andruchowytschs Urgroßvater ging nach Amerika, um dort das Geld für ein Stück Land in der Ukraine zu verdienen. Dann bestand seine ganze Zukunft jedoch in einer Straßenbahn, die ihn in Chicago überfuhr. Das will etwas sagen. Zukunft ist ein Begriff, der den Autoren zutiefst suspekt ist. "Die Zeit interessiert nur diejenigen, die hoffen, daß sich etwas verändert, also die unbelehrbaren Dummköpfe", schreibt Stasiuk. Die Ruinenseligkeit der beiden Mitteleuropäer ist auch als Reaktion auf die verhaßte zukunftsfrohe Utopie zu verstehen. Anders als manche ihrer Landsleute sind sie gegen die nostalgische Verklärung des Sozialismus ("zellenhafte Kommunalwohnungen, vierundzwanzigstündiges Schlangestehen für Seife und Grütze, Genitalienzerquetschung beim Verhör") gefeit.
Der profane Aufbauwille, egal ob mit sozialistischer oder kapitalistischer Schubkraft, tilgt die Spuren der Vergangenheit, die voller Mißerfolge, Fehler, Tragödien und Verbrechen ist. In vielen Orten Ostmitteleuropas hat man dagegen die Ruinen weiterhin vor der Nase und die Skelette unter den Füßen. Wo sie beseitigt wurden, ist ein "Zombie" namens Warschau entstanden. Man hätte diese zerstörteste Großstadt des Zweiten Weltkriegs nicht rekonstruieren sollen, findet Stasiuk. Aus den kriegsruinierten Orten ganz Polens wurden die Ziegel für das "makabre Wiederauferstehungsfest" der Hauptstadt herangeschafft. Wozu, wozu? Man solle die Dinge doch lieber "in Ruhe lassen".
Die beiden programmatischen Hinterwäldler sind in Wahrheit raffinierte, an den Reflexionskulturen von Romantik und Postmoderne geschulte Autoren, die in ihren Essays Universalpoesie betreiben: Elegie wechselt mit Ironie, Gedanke mit Beobachtung, Erzählung mit Analyse, Tagtraum mit Glosse. Sie üben sich in einem thesenstarken, assoziativen, ungesicherten Denken. "Paradoxa sollte man als Glaubensgeheimnisse akzeptieren. Sie wecken Unruhe im Denken und erzeugen ein aufregendes Gefühl von Mehrdeutigkeit", schreibt Stasiuk, der sich manchmal allerdings zu sehr auf solche Tricks verläßt: "Denn schließlich ist die Landkarte das letzte Wort und der tödliche Kuß der Ereignisse." Das mag man, je nach Laune, äußerst geistreich oder äußerst nichtssagend finden.
Am stärksten ist dieser Autor, wenn er einen dieser "hyperrealen Nachmittage" beschreibt, in weltvergessenen Orten wie Gönc, Gorlice, Medzilaborce oder Dukla, wo der schwere, monotone Wind vom Paß herabweht. Sein Mitteleuropa ist eine Anderswelt, ein neuntes Land hinter den sieben Bergen der Karpaten, wo sich jederzeit Epiphanien der Schäbigkeit ereignen können. Wie in dem kleinen Laden von Spisská Belá: "Die Tür in das dunkle, niedrige Haus stand offen und ließ gelben Schimmer nach außen dringen. Er zerrann vor der Schwelle wie eine Pfütze. Er hatte nicht die Kraft, weiter zu reichen, und vielleicht war es das, was einen an frühere Zeiten erinnerte, an etwas, das sich vielleicht in der Kindheit begeben hatte, an ein sanftes, echtes Wunder, das im besten Einvernehmen mit der Alltäglichkeit stand. Auf hölzernen Regalen standen Dosen, Schachteln, Flaschen und Säcke. Zwei schwache Glühlampen warfen einen goldenen Schimmer auf die Waren." Fast wirkt es so, als würde Peter Handke hier seine Nudeln kaufen. Es schimmert und leuchtet nur so in Stasiuks Prosabildern.
Beide Autoren geben sich antiwestlich; Stasiuk mehr als der verschmitzt urbane Andruchowytsch. Damit bedienen sie auch eine Sehnsucht hiesiger Leser, die ihre eigene seelenlose Welt voller funktionierender Dinge ein wenig satt haben. Das Geheimnis des Westens beschränkt sich für Stasiuk auf die Transsubstantialität von Coca-Cola und Pepsi. Höhnisch berichtet er von einem literarischen Symposion, wo ihm amerikanische Autoren Entwicklungshilfe darin geben wollten, "wie man Geschichten präzis und packend erzählt". Er pflegt seinen romantischen Konservatismus und trinkt als ironischer Habsburger an Kaisers Geburtstag gezielt ein paar Glas zuviel.
Wenn er dann einmal mehr feststellt, wie unpoetisch und erinnerungsabweisend die sterile Sauberkeit und Funktionalität des Westens seien und die ewigen Momente seiner Dukla-Welt dagegenhält, ist das womöglich nur haarscharf am Edelkitsch vorbeigeschrieben: "Dagegen sehe ich das weiße Kleidchen mit der Schleife und die weißen glänzenden Schühchen des kleinen Mädchens im Zug von Diljatyn nach Iwano-Frankiwsk ganz deutlich vor mir, ich sehe, wie es leichtfüßig schwebend wie ein Schmetterling die hoffnungslos verdreckte Zugtoilette betritt und nach einer Weile unberührt und unbefleckt wieder herauskommt, als hätte die Unschuld seiner fünf Jahre die Kraft, den realen Schmutz zu besiegen." Solche wundersamen mitteleuropäischen Siege über den Schmutz der Realität sind gewiß sehr schön, aber auch eine geputzte Toilette hat viel für sich.
WOLFGANG SCHNEIDER
Juri Andruchowytsch/Andrzej Stasiuk: "Mein Europa". Aus dem Polnischen und Ukrainischen übersetzt von Marin Pollack und Sofia Onufriv. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2004. 145 S., br., 9,- [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In den höchsten Tönen lobt Andreas Breitenstein diesen Doppelessay von Juri Andruchowytsch und Andrzej Stasiuk. "Mein Europa" zeuge von der Kunst, Erkenntnis zu Literatur zu machen, schreibt der Rezensent, "sprich: das Geheimnis zu beschreiben, statt es sezierend zu zerstören". Stasiuk widme sich den verlorenen Landschaften zwischen Polen und Rumänien, Tschechien und der Ukraine als Landvermesser und Polyhistor, als Geopolitiker und Meteorologe, als Ethnograph und Reisender, als Tagträumer und Poet, wobei er Optik und Stil, Haltung und Stimmung "virtuos" variiere. "Traumzeit herrscht", formuliert Breitenstein sein Lektüreerlebnis, "und wer darin wohnt, hat für die 'herrliche Souveränität und Subjektivität der Menschen im Westen' wenig Verständnis." Auch Andruchowytschs als Familiensaga und Epitaph angelegter Essay hat Breitenstein rundum überzeugt. Als Thema nennt er die Wiederaneignung der Geschichte aus den Trümmern einer "untergegangenen und ehemals vollkommenen Welt" (Andruchowytsch). Bei Andruchowytsch kündeten die Städte und Flüsse, Häuser und Landschaften, Sprachen oder Wörter Galiziens in ihrer Geschundenheit von einem Jahrhundert, das "ein idealer Lehrmeister der Verzweiflung und der Ungläubigkeit" war.
© Perlentaucher Medien GmbH
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